Bodenpersonal legt Lufthansa lahm
Passagiere der Lufthansa müssen für den kommenden Montag mit massiven Verspätungen und Flugausfällen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Fluggesellschaft zu einem ganztägigen und nahezu flächendeckenden Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind unter anderem die Flughäfen Frankfurt am Main, Hamburg, München, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf und Köln Es ist bereits die zweite Welle von Arbeitsniederlegungen in dem Tarifkonflikt um Entgelte und Arbeitsbedingungen von rund 33.000 Lufthanseaten vor allem aus den Technik- und Serviceeinheiten. Am 21. März waren bei einem kürzeren Warnstreik 700 von 1800 Flügen ausgefallen, darunter waren so gut wie alle Flüge innerhalb Deutschlands und ins europäische Ausland.
Lufthansa rechnet für Montag sicher mit Flugausfällen, wie eine Sprecherin in Frankfurt erklärte. Details zum Flugplan sollten noch im Laufe des Freitags bekanntgegeben werden. Die Passagiere würden frühzeitig vorgewarnt und könnten sich selbst über die Internet-Seiten des Unternehmens über mögliche Flugausfälle informieren.
Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle kritisierte erneut das am Mittwoch vorgelegte erste Angebot der Lufthansa. Es bedeute für die Beschäftigten mit Entgeltsteigerungen zwischen 0,4 und 0,6 Prozent im ersten Jahr deutliche Reallohnverluste und sei keinesfalls hinnehmbar. Lufthansa verweigere Zusagen zur Beschäftigungssicherung und spiele so mit den Ängsten der Mitarbeiter. „Die Leute haben echte Angst um ihre Arbeitsplätze. Sie brauchen klare Aussagen, dass sie hier noch erwünscht sind“, sagte sie. Es gebe eine große Empörung unter den Beschäftigten über die bestehende „Erpressungssituation“. Im Rahmen des Sparprogramms Score sollen allein in Deutschland 2500 Arbeitsplätze gestrichen werden.
"Grenzen eines Warnstreiks sind überschritten"
Lufthansa hatte am Mittwoch die Verdi-Forderung nach Jobgarantien und 5,2 Prozent mehr Geld mit einem nach Geschäftsfeldern modifizierten und in Teilen erfolgsabhängigen Vergütungsangebot gekontert. Auch an ihren Forderungen nach längeren Arbeitszeiten und verschobenen Stufensteigerungen hält Lufthansa fest und würde dafür dann Jobgarantien geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 29./30. April geplant.
Das Unternehmen erwägt nun rechtliche Schritte. „Die Ankündigung ist wie ein Vollstreik zu bewerten Die Grenzen eines Warnstreiks sind mit der Ankündigung deutlich überschritten“, kritisierte Konzern-Sprecher Andreas Bartels am Freitag die Pläne der Gewerkschaft. Es seien schon vier weitere Verhandlungstage vereinbart. „Wir prüfen jetzt rechtliche Schritte.“ Die Fluggesellschaft rechnet mit einem zweistelligen Millionenschaden.
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