Anleger erwartet turbulentes Frühjahr wegen Ukraine-Krieg

A trader works at Frankfurt's stock exchange in Frankfurt
Ukraine bleibt beherrschendes Thema. Notenbanken in der Bredouille - Inflationsdaten im Blick.

Der Ukraine-Krieg wird Experten zufolge das bestimmende Thema an den Börsen bleiben und kann weiter für heftige Kursausschläge sorgen. "Krieg und Inflation: Die meisten Marktteilnehmer haben eine derartige Situation noch nicht erlebt", sagt Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Die Börsen hätten Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre zuletzt mit solchen Einflüssen zu kämpfen gehabt.

Der russische Einmarsch ins Nachbarland hatte für ein Beben an den internationalen Finanzmärkten gesorgt - Der DAX büßte in den vergangenen Tagen etwa fünf Prozent ein. Damit stand er vor dem größten Wochenverlust seit fast eineinhalb Jahren.

Trendwende?

Investoren hätten Kursrücksetzer zuletzt zwar immer wieder zum Einstieg genutzt, sagt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Allerdings könnten neue politische Krisen diesem Trend ein Ende setzen.

Zwischen China und Taiwan gibt es zum Beispiel ähnliche Konflikte. "Dass die als staatsnah angesehene 'Global Times' Taiwan als das 'Donezk Chinas' bezeichnet, sollten gerade die Anleger als Warnung verstehen, die auf eine Nachhaltigkeit der kurzfristigen Erholungen im Dax setzen."

Notenbanken geraten in die Zwickmühle

Gleichzeitig geraten die Notenbanken immer stärker in die Zwickmühle: Die politischen Krisen treiben die Rohstoffpreise und verstärken den Inflationsdruck. Diesen müssen EZB, Fed & Co mit Zinserhöhungen bekämpfen, während gleichzeitig eine Abkühlung der Konjunktur droht. "Wir gehen davon aus, dass Zentralbanken ihre restriktivere Politik fortsetzen werden, auch wenn das Ausmaß der Zinserhöhungen möglicherweise geringer ausfallen wird", prognostiziert Brian Horrigan, Chef-Volkswirt des Vermögensverwalters Loomis Sayles.

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