Anhänger-Firma Stetzl & Söhne ist pleite

Zuletzt war das Unternehmen als Fiat-Werkstätte tätig
Betrieb hat rund 3,6 Millionen Euro Schulden, soll aber fortgeführt werden.

Die Vorzeichen ließen nichts Gutes erahnen. „Die Zahlungsziele wurden erheblich überschritten, die Geschäftsverbindung gilt als riskant“, heißt es in einer Bonitätsauskunft des Gläubigerschutzverbandes Creditreform über die niederösterreichische Firma Stetzl & Söhne GmbH. „Von Krediten wird abgeraten.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass die Rückzahlung ausfällt, beträgt 89,42 Prozent.

Mittlerweile hat der Hersteller von Anhängern und landwirtschaftlichen Kippern mit Sitz im Zisterdorf, der im Vorjahr 7,8 Millionen Euro umsetzte, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. 49 Mitarbeiter und 130 Gläubiger sind laut Creditreform von der Insolvenz betroffen. Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Den Gläubiger sollen 20 Prozent Quoten geboten werden.

Vermögen und Schulden

Die Aktiva werden mit rund 1,9 Millionen Euro beziffert, die Passiva mit etwa 3,6 Millionen Euro. Im Jahr 2013 betrugen die Verbindlichkeiten noch rund 2,98 Millionen Euro und der operative Gewinn knapp 37.000 Euro. Durch den Gewinnvortrag aus dem Jahr 2012 ergab sich ein Bilanzgewinn in Höhe von 387.000 Euro.

Laut Creditreform sollen die Russlandsanktionen zu massiven Auftragsverlusten geführt haben. Der Betrieb exportiert 70 Prozent seiner Produkte. Vor allem nach Deutschland, Ungarn, Slowenien, Tschechien und in die Schweiz.

Nach den Angaben des Gläubigerschutzverbandes AKV soll Stetzl & Söhne nun gezwungen sein, seine "Produktion zu schließen und sich auf den Handel zu beschränken".

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