ams will Osram-Übernahme wie geplant durchziehen
Der börsennotierte steirische Chip- und Sensorhersteller will trotz Coronakrise und rapidem Kursverfall der Aktie den Vollzug des Übernahmeangebots für den Münchner Lichtkonzern Osram im zweiten Quartal durchziehen. Für die Coronakrise selbst sieht sich ams durch ihr Cashflow-Profil und eine starke Liquiditätsposition gerüstet.
ams machte am Donnerstagabend deutlich, dass das Unternehmen zuversichtlich ist, die 1,65 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung zur Finanzierung der
Osram-Übernahme bei den Aktionären und anderen Investoren unterzubringen. Die ams-Aktien waren seit dem Beginn der Zeichnungsfrist an der Schweizer Börse im Sog der Coronakrise um zwei Drittel auf zeitweise weniger als die 9,20 Franken gefallen, die die neuen Aktien kosten sollen. Damit wurde es für die ams-Anteilseigner unattraktiv, ihre Bezugsrechte für die neuen Papiere auszuüben.
Zweifel an Übernahme
Am Donnerstag schlossen ams-Aktien bei 9,28 Franken. Die Gefahr eines
Scheiterns der Kapitalerhöhung hatte am Kapitalmarkt Zweifel an der 4,6 Milliarden Euro schweren Übernahme selbst geweckt. Investmentbanken garantieren zwar für die Emission und müssten nicht verkaufte Aktien auf die eigenen Bücher nehmen. Sie haben aber das Recht, bei extremen Verwerfungen an den Märkten einen Rückzieher zu machen.
ams-Vorstandschef Alexander Everke versuchte die Zweifel zu zerstreuen: „Wir sind mehr denn je von der offensichtlichen strategischen Logik und dem Wertschaffungspotenzial aus dem Zusammenschluss von ams und Osram überzeugt.“ Der Vollzug des Barübernahmeofferts für Osram stehe nur noch unter der Bedingung des Erhalts der nötigen behördlichen Genehmigungen, so ams am Donnerstagabend.
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