Amazon zahlt 62 Mio. Dollar wegen Trinkgeldunterschlagung

Amazon zahlt 62 Mio. Dollar wegen Trinkgeldunterschlagung
Der Riesenkonzern soll Lieferwagenfahrern lange keine vollen Bezüge ausgezahlt haben, sie sollen nun entschädigt werden.

Der US-Onlinehändler Amazon zahlt wegen des Vorwurfs der Trinkgeldunterschlagung 61,7 Mio. Dollar (rund 51 Mio. Euro) bei einem Vergleich. Der Konzern habe Lieferfahrern über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren nicht ihre vereinbarten Bezüge voll ausgezahlt, teilte die amerikanische Verbraucherschutzbehörde FTC am Dienstag mit.

Amazon habe die Beschäftigten vorsätzlich im Unklaren gelassen, so die Behörde. Erst nachdem der Konzern von Ermittlungen der Aufseher erfahren habe, sei die Praxis 2019 eingestellt worden. Die FTC-Spitzen Rebecca Kelly Slaughter und Noah Phillips bezeichneten das Verhalten des Unternehmens in einem Statement als ungeheuerlich.

Die Vergleichssumme von knapp 62 Mio. Dollar entspreche der Behörde zufolge dem Betrag, den Amazon Fahrern seines Lieferdienstes "Flex" vorenthalten habe. Der Konzern habe versprochen, Trinkgelder zu 100 Prozent auszuzahlen. Dies sei aber ab Ende 2016 nicht mehr geschehen, was zu Hunderten von Beschwerden geführt habe.

Mit der Vergleichssumme sollen die betroffenen Amazon-Fahrer nun entschädigt werden. Der Konzern wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme gegenüber US-Medien nicht grundsätzlich zurück, stritt aber ab, die Fahrer hinsichtlich der Trinkgeldpraxis getäuscht zu haben. Außerdem betonte Amazon, Fahrern mit durchschnittlich über 25 Dollar pro Stunde branchenweit einen der höchsten Löhne zu zahlen.

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