AMA sieht möglichen Almen-Betrug

AMA sieht möglichen Almen-Betrug
Die Agrarmarkt-Austria hat österreichweit 900 Besitzer von Almen im Visier. Sie könnten unrechtmäßig Fördergeld kassiert haben.

Die Agrarmarkt Austria (AMA) überprüft nun österreichweit die Besitzer von rund 900 Almen, bei denen sie die Vermutung hat, dass diese zu große Weideflächen gemeldet und so zu viel Fördergeld kassiert haben. Wurde tatsächlich zu Unrecht Geld bezogen, drohen den Bauern Rückzahlungen bis zum Doppelten des Förderbetrages und der Verlust der EU-Unterstützung. Österreichweit könnten die Rückforderungen etwa 65 Millionen Euro ausmachen, berichtete der ORF Salzburg.

Die heimischen Bergbauern melden jedes Jahr ihre Almflächen und ihre Wiesengrößen. Ändern sich diese Angaben auffällig, werden sie von der AMA im Auftrag der EU-Kommission überprüft. Mit Luftbildern und digitaler Vermessungstechnik werden exakte Flächenangaben errechnet. Und bei Hunderten Bauern hätten sich die Flächen plötzlich zum Teil stark verringert. Im Bundesland Salzburg geht es um rund 260 Almen, in Tirol um 340. "Die Agrarmarkt Austria hat einen klaren gesetzlichen Auftrag: Es muss sichergestellt werden, dass Förderungen nur für Flächen gezahlt werden, die auch tatsächlich als solches definiert sind", betonte AMA-Sprecher Harald Weitschacher.

Protest

Einer der Bauern, der wegen der Größe seiner geförderten Almflächen Ärger hat, ist ein Landwirt in Unken (Pinzgau). Die AMA fordert von ihm 16.000 Euro zurück - "plus Sanktionszahlungen für die kommenden drei Jahre", wird dieser im ORF zitiert. Er habe Einspruch erhoben, unter anderem, weil die Waldweidefläche nicht mehr anerkannt werde, aber er habe nur solche Weideflächen. "Viele von den Almen jammern - es wird jetzt jeder Stein, jeder Latschenbusch abgezogen", kritisiert er. Der streitbare Bauer kündigte an, aus Protest einen beliebten Wanderweg zu sperren.

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