Schwierigste Aufgabe ist Abwicklung der Arge

Insolvenzverwalter Stephan Riel will 18 Alpine-Töchter, darunter die Hazet Bau und die Universale, bis Ende Juli verkaufen.

Die Gläubigerversammlung der Alpine Bau (2,56 Milliarden Euro Schulden) ging am Donnerstag in einer knappen halben Stunden über die Bühne, bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform. So will Insolvenzverwalter Stephan Riel 18 Alpine-Töchter, darunter die Hazet Bau und die Universale, bis Ende Juli verkaufen. Riel bestätigt auch, dass er in St. Pölten mit dem Bauunternehmen Anton Traunfellner eine lokale Auffanglösung ausverhandelt hat. Es geht dabei um weniger als hundert Arbeitsplätze.

„Damit haben wir eine weitere Lücke auf der Landkarte geschlossen“, sagt Riel zum KURIER. Er sitzt aber noch auf einem Berg eher unattraktiver Baustellen, die bisher niemand in Bausch und Bogen übernehmen wollte und die nun einzeln an den Mann gebracht werden müssen. Und der Insolvenzverwalter muss noch rund 450 Baustellen inländischer Arbeitsgemeinschaften abwickeln lassen, an denen Alpine beteiligt war; weitere 100 Arge-Baustellen gibt es im Ausland. Die Arge-Partner müssen ohne Alpine weiterbauen. Denn: Sonderverwalter Michael Lentsch ist aus allen Arbeitsgemeinschaften ausgeschieden. „Es muss jetzt geprüft werden, welche Arge-Partner welche Leistungen erbracht haben“, sagt Lentsch zum KURIER. Dann muss zwecks Abrechnung eine Bilanz erstellt werden. Sein Ziel ist es, aus den Arge einen Vorteil für die Insolvenzmasse zu erzielen. Das wird nicht überall ohne Streit über die Bühne gehen.

„Das ist wie bei der Scheidung einer Ehe, man kann sich einvernehmlich trennen oder super streiten“, sagt Lentsch. „Ich bin für einvernehmliche Lösungen, weil man Zeit und Nerven spart.“

Sollte aber versucht werden, die Alpine bei der Abrechnung über den Tisch zu ziehen, werde er entsprechende Schritte setzen.

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