Alpine: Banken sollen wieder Millionen nachlassen

APA9820098-3 - 17102012 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA 0503 WI - THEMENBILD - Illustration zum Thema "Alpine": Die Konzernzentrale des Salzburger Baukonzerns Alpine, aufgenommen am Sonntag, 14. Oktober 2012, in Salzburg. Die Alpine führt derzeit Schulden in Höhe von fast 1 Mrd. Euro in den Büchern. Der Konzern muss drastisch saniert werden. APA-FOTO: BARBARA GINDL
Sanierung. Der Baukonzern präsentiert neue Pläne.

Das Schicksal des angeschlagenen Salzburger Baukonzerns Alpine (15.000 Mitarbeiter) steht auf Messers Schneide. Am Donnerstagnachmittag trafen sich Vertreter der Alpine, ihrer spanischen Mutter FCC und der finanzierenden Banken unter der Führung von Erste Bank und UniCredit zu einem Rettungs-Meeting.

Auf der Tagesordnung: die Präsentation eines modifizierten Finanzierungskonzepts durch Alpine. Dieser neue Restrukturierungsplan soll den Fortbetrieb sichern – zumindest für die nächsten Monate.

In dieser Sitzung, die bis in die Abendstunden dauern sollte, muss eine Vorab-Entscheidung fallen, ob und inwieweit die Gläubiger die neuen Sanierungsschritte überhaupt mittragen.

Neuer Schuldenschnitt

Dem Vernehmen soll das aktuelle Eigenkapital-Problem der Alpine u. a. durch einen weiteren „hohen Forderungsverzicht der Banken“ behoben werden. Das gesamte Restrukturierungspaket – inklusive den Geldeinschüssen der spanischen Mutter FCC – könnte bis zu 400 Millionen Euro ausmachen. Die endgültige Entscheidung über das Schicksal des krisengeschüttelten Unternehmens dürfte aber erst am Montag fallen. An diesem Tag hat der Baukonzern Banken und Kreditversicherer zu einem so genannten „All-Lenders-Meeting“ eingeladen, damit sie über das Finanzierungskonzept abstimmen.

Derzeit haben die Salzburger an mehreren Fronten zu kämpfen. So benötigen sie eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe von etwa 200 Mio. Euro, weil sich der geplante Verkauf dreier Sparten (Hazet, Alpine Energie, Spezialtiefbau) noch nicht realisieren ließ. Und sie müssen erneut ihr Eigenkapital aufbessern, da im ersten Quartal 2013 rund 90 Mio. Euro Verlust geschrieben wurden. Dabei hatte man nur mit einem Verlust in Höhe von 37 Mio. Euro gerechnet.

Die Alpine hat den Banken schon viel Geld gekostet. Im März haben sie bereits auf 150 Millionen Euro verzichtet. „Die Banken haben kein Interesse, dass die Alpine pleite geht“, sagt ein Insider. „Im Insolvenzfall würden sie sehr hohe Forderungsabschreibungen vornehmen müssen.“

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