Alitalia kann Mai-Gehälter nicht mehr zahlen

Die Alitalia soll wieder in staatliche Hände.
Italienische Airline hat Staatshilfe in Höhe von 100 Mio. Euro noch nicht erhalten.

Die Alitalia ist nicht in der Lage, ihren Mitarbeiten die zweite Hälfte des Mai-Gehalts zu zahlen. Die italienische Airline habe noch nicht den von der Regierung und von der EU-Kommission genehmigten Betrag von 100 Mio. Euro erhalten, um die zweite Hälfte zu zahlen, berichtete der für die Alitalia zuständige Regierungskommissar Gabriele Fava vor dem Parlament am Donnerstag. Der erste Teil der Gehälter war am 27. Mai überwiesen worden.

"Es ist unbedingt notwendig, dass Alitalia weitere Finanzierungen erhält", sagte Fava. Er bezeichnete die finanzielle Lage der Fluggesellschaft als dramatisch. 2020 seien Alitalias Einnahmen von 2,6 Mrd. Euro auf 590 Mio. Euro eingebrochen. Die Zahl der Passagiere sei von 21 auf 6,3 Millionen gefallen. "Angesichts eines Einnahmenrückgangs von zwei Mrd. Euro infolge der Pandemie haben wird 272 Mio. Euro Stützungsgelder erhalten", betonte Fava.

Betriebsrats-Protest

"Das Gehalt muss hundertprozentig bezahlt werden. Die Mitarbeiter leisten weiterhin ihren Dienst und haben den Betrieb des Unternehmens auch in diesen schwierigen Zeiten garantiert", so Arbeitnehmervertreter. Die Gewerkschaften drängen die Regierung, "sofort" die neue Alitalia mit staatlicher Beteiligung zu gründen. Sie fordern einen "robusten" Industrieplan, der "mindestens 75 Flugzeuge" im Sommer 2021 und den "Schutz aller Arbeitnehmer" vorsieht, erklären die vier Alitalia-Gewerkschaften.

Die italienische Fluggesellschaft macht seit 2002 keinen Gewinn mehr. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer zu finden, sind gescheitert. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Der Staat hatte der Airline bereits Überbrückungskredite in Milliardenhöhe gewährt.

Kommentare