Al-Jaber bemüht sich noch um Kneissl

Al-Jaber bemüht sich noch um Kneissl
Rund um den insolventen Skihersteller wird es wieder spannend. Der saudisch-österreichische Investor will sich nicht geschlagen geben.

Rund um die pleitgegangene Tiroler Skifirma Kneissl, wird es noch mal spannend.
Der saudisch-österreichische Investor Mohamed bin Issa al-Jaber habe am Dienstag, einen Tag, nachdem sich der Gläubigerausschuss auf die deutsche Kramer Elastics als Bestbieter und Käufer geeinigt hatte, rund zwei Mio. Euro für Kneissl geboten, so die Tageszeitung Die Presse. Dabei hat al-Jaber erst die Pleite verursacht, weil er als Eigentümer dringend benötigtes Kapital schuldig geblieben ist.

Er müsse das Geld aber bis zum Freitag beim Masseverwalter hinterlegen, um zum Zug zu kommen. Al-Jaber habe nur deshalb ein Angebot legen können, weil der Beschluss des Konkursgerichts über den Verkauf noch ausstehe.

Bestbieter aus Deutschland

Der Bestbieter, der in der Gläubigerausschusssitzung am Montag den Zuschlag für die pleitegegangene Tiroler Skifirma Kneissl bekommen hat, ist die aus Deutschland stammende "Friends of Sports Vermögensverwaltungs- und Beteiligungs GmbH". Die Verträge sollen kommenden Montag besiegelt werden. Zunächst müsse aber noch die insolvenzgerichtliche Prüfung abgewartet werden, erklärte Masseverwalter Stefan Geiler am Donnerstag.

Nach einem "realistischen Zeitplan" werde sich das Insolvenzgericht gegen Ende nächster Woche damit befassen können, meinte der Masseverwalter. Am Donnerstag bestätigte die Beteiligungsgesellschaft den Zuschlag als Bestbieter für die Übernahme der Kneissl Skifabrik in Kufstein dem Masseverwalter. Die Firmengruppe ist nach eigenen Angaben bereits seit 1993 mit mehreren Firmen in der Sportartikelbranche im Produktions - und Vertriebsbereich tätig. Im Hintergrund stehen Andreas Kramer, Geschäftsführer der Kramer Elastics GmbH, und Investoren aus seinem Familienkreis.

Am Standort Kufstein soll innerhalb der nächsten Jahre eine der "größten und modernsten Boardsportproduktionsfirmen in Europa" entstehen, hieß es in einer Aussendung. Neben Skiern sollen in Zukunft auch Snowboards, Skateboards, Kite- und Wakeboards in Tirol produziert werden. Laut Kramer ist der Standort Kufstein strategisch hervorragend. Innerhalb der nächsten Jahre sollen bis zu 70 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Zudem soll der komplette Maschinenpark aus der deutschen Produktionsstätte nach Österreich verlegt werden.

Über Kneissl wurde nach monatelangem Hin und Her am 8. Februar dieses Jahres der Konkurs eröffnet. Al-Jaber ließ wiederholt Zahlungsfristen für eine längst zugesagte rettende Kapitalerhöhung verstreichen. Bereits 1980 und 2003 war das Unternehmen in die Pleite geschlittert.

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