"Aktien in Feierlaune": DAX erklimmt neues Allzeithoch

"Aktien in Feierlaune": DAX erklimmt neues Allzeithoch
Hoffnung im US-Schuldenstreit treibt die Kurse. Der deutsche Leitindex erreichte einen Höchstwert von 16.293,68 Zählern.

Die Aussicht auf eine baldige Einigung im US-Schuldenstreit beflügelte am Freitag die Aktienkurse. Am Nachmittag kletterte der deutsche Leitindex DAX auf ein neues Allzeithoch von 16.293,68 Zählern. Damit ließ der DAX seinen bisherigen Bestwert von 2021 hinter sich. Auch der Euro-Stoxx50 legte zu und notierte unweit seines Jahreshochs aus dem April.

"Aktien in Feierlaune“, hieß es bei den Strategen der Helaba. Stelle sich der Ausbruch nach oben nicht als Eintagsfliege heraus, dürften neue Höchststände die Folge sein, prognostiziert Christian Henke vom Broker IG. „Das nächste Etappenziel wäre dann die nächste runde Zahl bei 17.000 Zählern.“ Allerdings blieb die große Euphorie zunächst aus, was Marktteilnehmer mit den vergleichsweise dünnen Handelsumsätzen am Brückentag nach Christi Himmelfahrt erklärten.

Optimismus ist zurück

"Die Anleger schauten mittlerweile wieder optimistischer nach vorne", bestätigt auch Frank Sohlleder, Marktanalyst für das Handelshaus ActivTrades. „Die Unternehmen verdienen letztendlich kräftig, auch während oder gerade wegen der Inflation, was die Quartalsberichte eindrucksvoll belegen.“ Die Nachfrage bleibe ungebremst hoch.

Das alte DAX-Hoch von rund 16.290 Punkten wurde im November 2021 erreicht, bevor der Ukraine-Krieg sowie steigende Leitzinsen die Börsen im Jahr 2022 weltweit heruntergezogen hatten. Seit dem Herbst 2022 erholte sich der Börsenindex wieder allmählich. Dazu trug besonders das Ende der strengen Corona-Maßnahmen bei.

US-Schuldenstreit

 In den zähen Verhandlungen über eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA kam zuletzt Bewegung. Das Weiße Haus sprach von "stetigen Fortschritten". Der große Durchbruch blieb bisher aber aus.

Eigentlich streiten Republikaner und Demokraten regelmäßig über die Erhöhung des Schuldenlimits. Die jeweils nicht regierenden Seite versucht dann, im Gegenzug für ihre Zustimmung Zugeständnisse für eigene politische Forderungen zu erzwingen.

Diesmal ist das Prozedere allerdings in erbittertes parteipolitisches Gezerre ausgeartet, das gefährlich ist für die USA und darüber hinaus: Ein Zahlungsausfall - der droht bereits Anfang Juni - der weltgrößten Volkswirtschaft könnte eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen.

Mehr dazu hier: US-Schuldenstreit: Stell dir vor, es fließt kein Geld mehr

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