AK-Test: Lebensmittel in Wien ein Fünftel teurer als in München
Der - umstrittene - Vergleich bestimmter Lebensmittelpreise in den Städten Wien und München zählt bereits zu den "Klassikern" bei der Arbeiterkammer. Auch beim aktuellen Testeinkauf vom April ergaben sich zum Teil erhebliche Preisunterschiede: Im Schnitt kosten Marken-Lebensmittel in Wien um rund ein Fünftel mehr als in München, geht aus dem AK-Preismonitor hervor.
Bereinigt um die unterschiedliche Umsatzsteuer, sei der Einkaufskorb in Wien um knapp 19 Prozent teurer. Die Umsatzsteuer für Lebensmittel beträgt in Österreich 10 Prozent, für Getränke und andere Waren 20 Prozent, in Deutschland sind es 7 bzw. 19 Prozent.
Preis-Ausreißer
Insgesamt waren 63 von 69 identen Lebensmittel in Wien teurer als in München. Nur drei waren im Schnitt in Wien billiger, drei kosteten in beiden Städten gleich viel. Den größten Preisausreißer gab es bei Butterkeksen der Marke Leibnitz mit 132 Prozent (siehe Tabelle)
Wien München Differenz
Butterkeks/Leibniz (200 g) 2,19 0,95 132 %
123 frites Original/McCain (750 g) 2,99 1,93 55 %
Magic Asia Noodle Cup-Becher/Maggi (63 g) 1,49 0,88 70 %
Schokolade (100 g)/Ritter Sport 1,44 0,90 60 %
Chipsfrisch ungarisch/Funny Frisch (175 g) 2,19 1,31 67 %
Unseriös
Der Handelsverband hält solche Preisvergleiche zwischen zwei Städten für unseriös und irreführend, da die Rahmenbedingungen völlig unterschiedlich seien.
So seien etwa die Lohnnebenkosten im österreichischen Einzelhandel höher als in Deutschland. Auch Kaufkraft, Stückkosten, Filialdichte und -größe sowie Rabatt-Aktionen würden eine Rolle spielen. Letztlich unterscheide sich auch die Logistik zwischen den beiden Ländern erheblich.
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