AK: Gehaltskonten fast ein Viertel teurer geworden

AK: Gehaltskonten fast ein Viertel teurer geworden
Anfang 2015 kostete ein Konto durchschnittlich 88 Euro, jetzt schon 108 Euro.

In Nullzinszeiten haben die Banken es schwer, über die Spareinlagen und die Kreditvergabe Geld zu verdienen. Das führt zu höheren Gebühren - und zwar recht saftig, wie die Arbeiterkammer in ihrem aktuellen Konto-Vergleich aufzeigt. 40 Gehaltskonten für einen Normalnutzer mit 280 Buchungen pro Jahr und ohne Kontoüberziehung wurden verglichen.

Das Fazit: Im Jänner 2015 kostete ein Gehaltskonto im Schnitt noch 88,08 Euro, jetzt 108,46 Euro. "Das ist ein saftiges Plus von 23 Prozent", rechnet AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic vor.

Die Spanne reicht dabei von null Euro (easy gratis/easybank oder Hello Gehaltskonto/Hello bank!) bis 315,26 Euro für ein BTV-Gehaltskonto bei der Bank für Tirol und Vorarlberg. Dort sind allerdings wie bei teureren Kontomodellen generell viel mehr Leistungen enthalten, etwa eine oder mehrere Kreditkarten.

Null Zinsen auf Guthaben

Die Zinsen für Guthaben liegen bei durchschnittlich 0,05 Prozent, das Maximum sind 0,25 Prozent (easy konto/easybank). "Zwei Banken sind nicht mehr bereit, überhaupt eine Verzinsung des Guthabens zu gewähren", so Zgubic. Gemeint sind das Relax-Konto bzw. Online-Konto der Unicredit Bank Austria und das BTV-Kompakt und BTV-Gehaltskonto der Bank für Tirol und Vorarlberg.

Unverändert hoch sind die Sollzinsen: Wenn der Kunde sein Konto überzieht, wird es teuer. Die Sollzinsen betragen im Schnitt zehn Prozent, die Spanne reicht von 6 Prozent bei Austrian Anadi Bank bis 13,50 Prozent bei der VakifBank. "Aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus auf dem Geld- und Kapitalmarkt sind die Sollzinsen sehr happig", kommentiert Zgubic. Die Guthabenzinsen seien im Vorgleich zum Vorjahr im Schnitt um 60 Prozent gesenkt worden, die Solllzinsen aber nur um bescheidene 9,3 Prozent.

Vier Tipps

Um Spesen-Fallen zu vermeiden und bessere Konditionen zu erhalten, gibt die Arbeiterkammer sechs Tipps:

- Konditionen vergleichen: Überprüfen Sie, welche Bank und welches Angebot Ihren Bedürfnissen entspricht und für Sie am günstigsten ist.

- Zinsen verhandeln: Reden Sie mit dem Bankberater, oft hat er Verhandlungsspielraum bei Zinsen für Überziehung und Guthaben.

- Daueraufträge gut timen: Kommt ein Dauer- oder Einziehungsauftrag nicht zustande, weil das Konto überzogen ist, kann das bis zu zehn Euro kosten. Ändern Sie den Zeitpunkt, etwa kurz nach Gehaltseingang.

- Pauschal ist nicht pauschal: Prüfen Sie, ob bei Pauschalverrechnung alle oder nur bestimmte Buchungen kostenlos sind.

- Weniger ist mehr: Bei Einzelpreisverrechnung gilt: Weniger Transaktionen, weniger Spesen.

- Schalter ausweichen: Barbehebungen und -einzahlungen am Schalter können teuer kommen, Bankomaten sind billiger.

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