Agrar-Exporte stiegen trotz Russland-Sanktionen

Andrä Rupprechter verweist auf Flexibilität der österreichischen Landwirtschaft.
Minister Rupprechter verzeichnet dank neuer Export-Märkte in Ostasien ein leichtes Plus für 2014.

Der drastische Einbruch bei den Agrar-Exporten, der nach Russlands Import-Stopp für Waren aus der EU vom Sommer befürchtet wurde, ist ausgeblieben: Das Export-Volumen nach Russland ist zwar von rund 240 auf 190 Millionen gesunken – doch konnte dieses Minus durch neue Export-Märkte, vor allem in Ostasien, ausgeglichen werden. "Tatsächlich haben wir insgesamt ein leichtes Plus von rund zwei Prozent", sagte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter am Montag in Brüssel. Österreichs Landwirtschaft sei "flexibel genug gewesen, um neue Drittlands-Märkte zu finden", so Rupprechter.

Kein "Pfusch" bei Bio

Beim EU-Agrarrat diskutierten die Minister am Montag die Frage einer neuen Bio-Kontrollverordnung. Damit soll neu geregelt werden, unter welchen Umständen Lebensmittel produziert und kontrolliert werden müssen, damit sie als "Bio" vermarktet werden dürfen. Die (alte) EU-Kommission hat vor einem Jahr den Vorschlag für eine grundlegende Reform auf den Tisch gelegt. Österreich steht der Reform sehr kritisch gegenüber, weil man "große Probleme in der praktischen Anwendung" fürchtet, wie es in einem Verhandlungspapier heißt. Er sei "sehr skeptisch", sagt Rupprechter, dass der bestehende Vorschlag noch entscheidend verbessert werden kann, und sei außerdem dagegen "einen Pfusch zu reparieren", sagt er.

Strittig ist unter den EU-Agrarministern etwa, ob es verpflichtende jährliche Kontrollen geben soll und auch, ob ein Schwellenwert für nicht zulässige Substanzen in Bio-Lebensmitteln eingeführt werden soll.

Teils geht es auch um technische Fragen: Rupprechter will etwa nicht, dass es eine eigene Bio-Kontrollverordnung gibt – die Kontrollen sollten einfach im Rahmen der bestehenden Bio-Verordnung geregelt werden.

Die Kommission will bis Juni eine Einigung finden – oder den Vorschlag wieder zurückziehen. Für Rupprechter wäre das das beste Szenario. Er geht davon aus, dass Österreich in dieser Frage Gehör finden: "Wir sind das Bio-Land Nummer eins, da wird man uns nicht außen vor lassen können."

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