Die Frucht schmeckt besser als der Zucker

Die Frucht schmeckt besser als der Zucker
Die Zuckersparte schwächelt wegen des weltweiten Überangebots. Gut lief das Geschäft bei der Zubereitung von Früchten.

Mit Zucker gibt es nach wie vor nicht viel zu verdienen. Die weltweite Erntemenge war mit 181 Millionen Tonnen höher als der Verbrauch von 176 Millionen Tonnen. Die Folge sind deutlich sinkende Verkaufspreise.

Dazu kommt, dass 2017 die Zuckermarktordnung ausläuft. Der Wettbewerb um die besten Ausgangspositionen hat begonnen. Die "Neupositionierung von Mitbewerbern" habe zu einer "zunehmenden Dynamik am europäischen Markt geführt", lässt Agrana verlauten. Sowohl der Umsatz (minus 8,8 Prozent) als auch das operative Ergebnis (minus 62 Prozent) war in diesem Bereich rückläufig.

Das dürfte sich auch so bald nicht ändern. Das laufende Geschäftsjahr wird laut Agrana-Generaldirektor Johann Marihart kein Honiglecken. Erwartet wird ein neuerlicher Umsatz- und Ergebnisrückgang. Die Krise in der Ukraine ist ein Unsicherheitsfaktor. Bereits im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Februar) ist der Konzerngewinn der Agrana um knapp ein Drittel auf 109,8 Millionen Euro gesunken.

Lichtblick

Ein Lichtblick ist das Frucht-Segment. Die weltweite Nachfrage nach Fruchtzubereitung steigt jährlich um zwei bis drei Prozent. Es wird mehr Joghurt mit hohem Fruchtgehalt verspeist. Wachstumsmärkte sind vor allem Nordamerika und Asien. Vor Kurzem hat die Agrana in den USA ein neues Werk eröffnet.

Bei der Stärkeproduktion ist die Agrana auch auf politische Unterstützung angewiesen. Derzeit steht eine Anhebung des Anteils an Biosprit im Benzin nicht auf der Prioritätenliste der EU-Politiker. Auch in Österreich ist kein solcher Vorstoß in Sicht. Die Agrana exportiert Biosprit nach Deutschland und Ungarn. Die Preise dafür sind im Keller. Nirgendwo sonst ist Bioethanol derzeit billiger als in der EU.

Kommentare