Ärger mit Inflation: Türkei bei 85 Prozent, Schweiz nur drei Prozent
Die ohnehin schon sehr hohe Inflation in der Türkei hat jetzt weiter zugelegt. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise 85,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Seit etwa einem Jahr geht es mit den Verbraucherpreisen in der Türkei stark nach oben. Ende 2021 hatte die Teuerung nur bei etwa 20 Prozent gelegen.
Auf der Ebene der Produzenten und Hersteller liegen die Preise überhaupt schon um 157,7 Prozent über dem Vorjahr. Diese Herstellerpreise beeinflussen die Lebenshaltungskosten der Verbraucher zwar nur indirekt und mit Zeitverzug, aber irgendwann kommen sie bei den Konsumenten an.
Die Gründe für die hohe Inflation in der Türkei sind vielfältig. Seit längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für einen Preisauftrieb, da sie in die Türkei importierte Güter verteuert. Hinzu kommen anhaltende Probleme in den internationalen Lieferketten, die Vorprodukte teurer machen. Zudem steigen die Preise von Energie und Rohstoffen, vor allem wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Im Gegensatz zu vielen anderen Zentralbanken stemmt sich die türkische Notenbank auch nicht mit Zinsanhebungen gegen die galoppierende Teuerung. Vielmehr hat sie ihren Leitzins zuletzt mehrfach verringert.
Die Schweiz ist anders
Ganz anders die Schweiz. Unter anderem wegen des starken Franken liegt die Inflation bei den Eidgenossen nur bei drei Prozent. Das ist der zweite Rückgang in Folge. Im August hatte die Inflation den zumindest vorläufigen Höhepunkt bei 3,5 Prozent erreicht - und lag damit auf dem höchsten Stand seit fast dreißig Jahren.
Im Detail sind auch in der Schweiz die Preise für Gas, Heizöl und Mobilnetz-Kommunikation gestiegen, ebenso wie jene für Bekleidung und Schuhe. Demgegenüber sind die Preise für Kombi-Angebote von Fest- und Mobilnetz, Treibstoffe und neue Automobile gesunken.
In Österreich betrug die Jahresinflation zuletzt rekordverdächtige 11 Prozent.
Kommentare