Electrolux: Übernahme von GE-Hausgeräten geplatzt

Schwedischer Konzern Electrolux scheitert mit Übernahme-Plänen
Marktdominanz bei Kochherden und Backöfen befürchtet - Weltmarktführer ist aber Whirlpool.

Der schwedische Hausgeräte-Konzern Electrolux, Mutterfirma von AEG, muss ein wettbewerbsrechtliches K.O. einstecken. Denn: Die rund drei Milliarden Euro schwere Übernahme der Hausgeräte-Sparte des US-Mischkonzerns General Electric ist geplatzt. Der Deal wurde aufgrund von Einwänden des US-Justizministeriums abgeblasen.

Das US-Justizministerium befürchtete "vor allem im Geschäft mit Kochherden und Backöfen in den USA eine Marktdominanz von Electrolux und dem Konkurrenten und Weltmarktführer Whirlpool". Das könne zu einer Preissteigerung von bis zu fünf Prozent führen.

Die Anleger reagierten enttäuscht: Electrolux-Aktien brachen an der Börse in Stockholm so stark wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr ein.

Schweden bedauern

Electrolux hat sich sehr um die Genehmigung der Behörden bemüht und bedauert, dass GE die Vereinbarung gekündigt hat, obwohl die Entscheidung des zuständigen Gerichts noch aussteht“, heißt es in der Mitteilung der Schweden. Europas größter Hersteller von Elektroherden, Kühlschränken und Waschmaschinen wollte Geschäftsteile verkaufen, um grünes Licht vom US-Justizministerium zu bekommen. Die Vorschläge seien aber abgelehnt worden.

Keine Verdoppelung des Umsatzes

Von der Übernahme der GE-Sparte hatten sich die Schweden eine Verdoppelung ihres Umsatzes in Nordamerika versprochen. Die Nummer zwei der Branche wollte damit auch Weltmarktführer Whirlpool, zu dem Marken wie Bauknecht und KitchenAid gehören, auf dessen ureigenen US-Terrain stärker in die Zange nehmen. Bei beiden boomte zuletzt das Geschäft mit der sogenannten Weißen Ware.

GE wollte andere Sparten forcieren

General Electric wollte sich wiederum von dem Hausgeräte-Bereich trennen, um sich mehr auf Geschäftsteile mit höheren Wachstumsraten zu konzentrieren. Der US-Konzern teilte mit, nun andere Optionen zu verfolgen, um die Sparte zu verkaufen. Details wurden jedoch nicht genannt.

Electrolux-Aktien im Keller

Nach der Absage des Milliarden-Deals fielen die Aktien von Electrolux um bis zu 15 Prozent. Mit 203,20 Kronen waren sie so billig wie zuletzt vor etwas mehr als einem Jahr. Dabei wechselten innerhalb der ersten halben Handelsstunde bereits fast zwei Mal so viele Electrolux-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.

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