Abgasaffäre lässt Gewinn bei VW einbrechen

Abgasaffäre lässt Gewinn bei VW einbrechen
Milliarden-Rückstellungen belasten Halbjahreszahlen.

Trotz des Skandals um manipulierte Dieselmotoren kann sich VW als Weltmarktführer behaupten. Die Wolfsburger haben im ersten Halbjahr 5,12 Millionen Autos verkauft und damit 1,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2015. Damit wurde Toyota abgehängt. Die Japaner verkauften nur 4,99 Millionen. Das ist ein Rückgang zum Vorjahreszeitraum von 0,6 Prozent.

Dennoch ist damit natürlich noch lange nicht wieder alles im Reinen. Der Abgasskandal wird noch längere Zeit nachwirken. Daher musste VW erneut 1,6 Mrd. Euro rückstellen. Zuvor schon hatten die Rückstellungen für den Skandal 16,2 Mrd. Euro betragen. Auch für Kosten aus den Problemen mit Airbags des Zulieferers Takata und für drohende Kartellstrafen wegen Preisabsprachen bei Nutzfahrzeugen musste der Konzern zusammen mehr als eine halbe Mrd. Euro Rücklagen bilden. Dies alles wirkt sich negativ auf den Gewinn aus, der um 38 Prozent auf 3,46 Mrd. Euro fiel. Der Umsatz gab nur leicht um 0,8 Prozent auf 108 Mrd. Euro nach.

Den Rückgang des Betriebsgewinns der Marke VW um fast 40 Prozent begründete der Konzern u. a. mit höheren Vermarktungskosten infolge des Abgasskandals. Dahinter verbergen sich nach Meinung von Experten Preisabschläge, die VW gewährt, um den Absatz anzukurbeln.

Renault

Beim französischen Konkurrenten Renault kam es dank der Erholung auf dem europäischen Automarkt und dem Erfolg neuer Modelle zu einem Gewinnsprung im ersten Halbjahr um 8,8 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Konzernchef Carlos Ghosn muss trotz des Erfolgs auf einen Teil seines bisherigen Einkommens verzichten. Der variable Anteil der Entlohnung wird nach Beschluss der Aktionäre um 20 Prozent reduziert. Für 2015 erhält er dennoch mehr als sechs Millionen Euro.

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