EU-Kommission stellt VW Ultimatum

VW-Werk in Wolfsburg
Autobauer muss innerhalb von zehn Tagen Fakten über Co2-Manipulation auf den Tisch legen.

Der deutsche Volkswagen-Konzern kommt weiter unter Druck. Die Europäische Kommission soll Volkswagen ein Ultimatum gestellt haben, um Einzelheiten im Co2-Skandal zu melden. Der Wolfsburger Konzern erhalte laut einem Bericht des Wall Street Journal für die Übermittlung der Informationen lediglich zehn Tage Zeit. Der Konzern hatte in der vergangenen Woche eingeräumt, bei 800.000 Fahrzeugen den Co2-Ausstoß und somit auch den Treibstoff-Verbrauch manipuliert zu haben. Das deutsche Kraftfahrtbundesamt (KBA) mit Sitz in Flensburg kann diese Frist weder bestätigen noch dementieren, so ein KBA-Sprecher zum KURIER.

Seit Platzen der Abgas-Affäre bei Diesel-Fahrzeugen Mitte September 2015 steckt Europas größter Autokonzern tief in der Krise. Weltweit muss VW wegen manipultierten Stickoxid-Werten elf Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen, davon 8,5 Millionen Fahrzeuge in Europa.Dem Konzern drohen nicht nur Geldstrafen diverser Behörden in Deutschland und in den USA, sondern auch Schadenersatz-Klagen von Kunden.

Keine Zahlen für Österreich

Am Montag teilte das Berliner Verkehrsministerium mit, dass bei 540.000 der 2,4 Millionen in Deutschland betroffenen Diesel-Autos die Hardware getauscht werden muss, beim Rest reichen Software-Updates aus. In Österreich sind 363.400 Auto betroffen. In wie vielen Fällen die Hardware ersetzt werden muss, ist noch nicht bekannt.

Die Salzburger Porsche Holding, der größte Autohändler Europas, hatte am vergangenen Donnerstag gegenüber dem KURIER angekündigt, dass am Freitag Zahlen über jene Fahrzeuge in Österreich vorgelegt werden, bei denen die Co2-Werte künstlich nach unten geschraubt wurden. Daraus wurde bisher aber nichts. Auch am Montag lagen noch keine Zahlen vor. „VW untersucht aktuell die konkret betroffenen Modelle und wird so schnell wie möglich über weitere Schritte informieren“, hieß es am Montag aus Salzburg.

Audi bietet Tausch an

Indes wird österreichischen Audi-Besitzern ein „Loyalitätspaket“ angeboten. Bei einem Audi-Neuwagenkauf, bei dem ein Audi mit dem manipulierten Dieselmotor (EA189) eingetauscht wird, wird die Garantie auf fünf Jahre bzw. 100.000 Kilometer verlängert. Dazu gibt es noch einen Satz Winterreifen kostenlos. Kauft man aber einen gebrauchten Stickoxid-Stinker von Audi, wird die Garantie auf fünf Jahre bzw. 120.000 Kilometer verlängert. Als Extra gibt es ein kostenloses Servicepaket für zwei Jahre bzw. 40.000 Kilometer.Kid Möchel

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