96.000 Tonnen Essen landen im Müll

96.000 Tonnen Essen landen im Müll
Jeder Österreicher wirft jährlich Lebensmittel im Wert von 300 Euro ungeöffnet in den Mistkübel.

In Österreich landen pro Jahr 96.000 Tonnen genießbarer Lebensmittel im Restmüll. Mit dieser Menge könnte die gesamte Innsbrucker Bevölkerung ein Jahr lang versorgt werden. Weltweit wird rund ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel verschwendet, während zur gleichen Zeit 925 Millionen Menschen Hunger leiden. Darauf machte die ARGE Bäuerinnen bei einer Pressekonferenz am Dienstag anlässlich des Welternährungstages 2011 (16. Oktober) in Wien aufmerksam. Mit der Aktion "Lebensmittel sind kostbar" will man Bewusstsein für dieses Ungleichgewicht schärfen.

Rund 300 Euro pro Jahr gibt jeder Österreicher für Lebensmittel aus, die dann ungeöffnet entsorgt werden. "Beim Einkauf darf man sich nicht von Lockangeboten zum Kauf von Großmengen verleiten lassen", betonte Anna Höllerer, Vorsitzende der ARGE Bäuerinnen.

Vielen Menschen sei gar nicht bewusst, dass sie häufig zu viele Produkte kaufen. Rund sechs bis zwölf Prozent des Restmülls sind entweder angebrochene oder überhaupt originalverpackte Lebensmittel. Ein Umdenken der Bevölkerung ist dringend notwendig. "Daher lautet die Devise, lieber weniger kaufen, dafür qualitativ hochwertige Produkte, die man dann auch tatsächlich verbraucht und nicht wegwirft", sagte Höllerer.

Bereits beim täglichen Einkauf könne jeder Einzelne die Lebensmittel-Verschwendung reduzieren. "Eine einfache Abhilfe ist ein Einkaufszettel. Vor dem Einkaufen notieren, was wirklich gebraucht wird. Wenn man nicht sicher ist, dass die Produkte in nächster Zeit verbraucht werden - Finger weg", erklärte Franz Floss, Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation (VKI).

Um Maßnahmen gegen die Lebensmittel-Verschwendung zu setzen, unterstützen die bäuerlichen Produzentinnen und Unternehmerinnen auch Initiativen und Vereine, wie etwa die "Wiener Tafel". Der ehrenamtliche Sozialverein sammelt nach eigenen Angaben Warenspenden von Handel und Industrie und versorgt damit 10.000 Armutsbetroffene in über 80 Sozialeinrichtungen im Großraum Wien.

Kommentare