950 Millionen Euro Umsatz: Schwarzarbeit im Haushalt boomt

Putzlappen und Geschirrschwämme sind ein Schlaraffenland für Erreger. Mehr als sieben Milliarden findet man auf einem Geschirrtuch oder Spülschwamm. Daher sollte Geschirr stets ausgewaschen und getrocknet oder bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Tipp: Den feuchten Schwamm zwei Minuten in die Mikrowelle legen - das tötet 99 Prozent der Mikroben.
Um den Pfusch im Haushalt einzudämmen, empfiehlt Ökonom Scheider die deutsche „Minijob-Regelung“.

Putzen, Wäschewaschen, Gartenarbeit oder Kinderbetreuung – Arbeiten im Haushalt werden großteils im Pfusch durchgeführt, sprich schwarz bezahlt. Laut der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wird im EU-Schnitt in 57 Prozent der Fälle die Hausarbeit nicht offiziell angemeldet, in Deutschland sind es 75 Prozent. „Bei uns werden 85 Prozent der Hausarbeit im Pfusch durchgeführt und es werden damit 900 bis 950 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt“, sagt der Ökonom und Schwarzarbeitsexperte Friedrich Schneider zum KURIER. Seit 2006 gibt es hierzulande den Dienstleistungscheck, mit dem Haushalte Dienstleistungen bezahlen können.

Doch dieser Scheck kommt nicht gut an. „Der Dienstleistungscheck ist zu mühsam und umständlich und dauert zu lange“, sagt Schneider. „Die Bedienerin, die zu ihnen am Donnerstag und Freitag kommt, braucht die 30, 40 Euro, damit sie ihren Wochenendeinkauf beim Billa machen kann und nicht, dass das Geld drei Wochen später aufs Konto kommt. Viele wollen sich auch nicht anmelden.“

Um den Pfusch im Haushalt einzudämmen, empfiehlt Scheider die deutsche „Minijob-Regelung“. Es handelt sich um eine Zuverdienstmöglichkeit, die bis 450 Euro im Monat steuerfrei, aber sozialversichert ist.

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