8. Dezember stellte Handel zufrieden
Durchwegs positiv bewertet der Handel die Umsätze am 8. Dezember. Laut einer Umfrage im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien sind die Kaufleute in den Wiener Einkaufsstraßen mit den Umsätzen mehrheitlich zufrieden. Nach der Schulnotenskala vergaben die Händler die Note zwei. Der Geschäftsverlauf war besser als in der Vorwoche. „Das Weihnachtsgeschäft gewinnt an Dynamik“, freut sich Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. „Mit 700.000 Personen waren deutlich mehr Menschen in den Einkaufsstraßen unterwegs als am ersten Einkaufssamstag.“ Besonders zufrieden waren der Elektrohandel und der Buchhandel. Aber auch Textilien und Parfümerieartikel haben sich gut verkauft.
In den Bundesländern lief es ähnlich (siehe auch unten). In der Steiermark rechnet die Handelskammer mit einem Plus von einem halben bis einen Prozent im Vergleich zum 8. Dezember des Vorjahres. Auch in Oberösterreich gab es etwas mehr Umsatz. In Niederösterreich und im Burgenland waren die Einkaufszenten gut besucht. Klagen gab es vor allem von Besitzern von Geschäften in Randlagen.
Im Burgenland waren am Marienfeiertag sowohl die Parkplätze als auch die Sackerl mit den Weihnachtsgeschenken sehr gut gefüllt. Das Wetter beeinflusste am Vormittag besonders im Süden ein wenig die Kauflust.
Oberwart
"Bei uns hat es sehr viel geschneit. Dennoch läuft das Geschäft sehr gut, wir sind gut besucht und zufrieden", sagte Alexandra Wiesender, Centermanagerin des Einkaufszentrum Oberwart (EO). Man setze nun noch auf den Nachmittag. "Vielleicht kommen noch etwas mehr Besucher", so Wieseneder.
Gekauft wurden dieses Mal wieder die sogenannten "Klassiker". Besonders beliebt seien im EO Gutscheine, Bücher und Elektronikware, sagte die Centermanagerin.
Parndorf
Ebenfalls dem bisherigen Trend entsprechend wurde am Samstag im McArthurGlen Designer Outlet in Parndorf geshoppt. Kleidung und Accessoires sind nach wie vor die Renner im Weihnachtsgeschäft, erläuterte Centermanager Mario Schwann. "Wir wurden heute regelrecht gestürmt und sind sehr zufrieden mit den Besucherzahlen und der Umsatzentwicklung." Neben dem "idealen Shoppingwetter" (es hat in der Nacht leicht geschneit, Anm.) dürfte man auch vom Sale, der am Samstag gestartet wurde, profitiert haben, vermutete Schwann.
Eisenstadt
In der Landeshauptstadt bot sich zumindest am späten Vormittag ein zweigeteiltes Bild. Während in der Fußgängerzone zwar einige Leute von Geschäft zu Geschäft flanierten, jedoch großteils ohne Einkaufssackerl in der Hand, warteten die Kunden im Einkaufszentrum Eisenstadt (EZE) bereits eine halbe Stunde vor Öffnung der Läden. "Die Leute haben um 9.30 Uhr bereits darauf gewartet, dass die Geschäfte aufsperren", sagte Zentrumsleiterin Karin Perger.
"Es ist ziemlich viel los, wir sind gut besucht, der Parkplatz ist voll", so Perger. Auch in Eisenstadt wurden vor allem Juweliere und Textilgeschäfte sowie Parfümerien gestürmt.
Auch seitens der Wirtschaftskammer sprach man von einem "ganz guten Tag". "Ich denke, dass der Nachmittag stärker sein wird", sagte der Handels-Spartenobmann der Wirtschaftskammer Burgenland, Harald Zink. Er hoffe, dass man in Summe aller fünf Einkaufssamstage das Vorjahresergebnis erzielen könne.
Die niederösterreichischen Einkaufszentren waren am 8. Dezember durchwegs sehr gut besucht - ebenso die Bezirksstädte, wie eine Umfrage der NÖ Wirtschaftskammer zeigte. "Stärker als erwartet" war die Kundenfrequenz in St. Pölten: Sehr viele Leute seien in der Stadt unterwegs gewesen, berichtete Matthias Weiländer, Geschäftsführer der Marketing St. Pölten GmbH.
SCS in Vösendorf
In der SCS in Vösendorf bei Wien dürfte die Frequenz vom "sehr guten" vergangenen Samstag (90.000 Besucher) getoppt werden, meinte Center Manager Anton Cech. "Wir waren von der Früh weg voll." Auch viele Bustouristen seien gekommen - 80 bis 100 Busse waren geparkt. Im Vergleich zum 8. Dezember 2011 liege man etwa gleich, aber heuer würden unter der Woche mehr Kunden dazukommen. Aufgrund ihrer Größe sei die Shopping City Süd ein gutes Barometer für das Weihnachtsgeschäft insgesamt, erinnerte Cech an das Vorjahr, als nach schwächerem Jahresverlauf November und Dezember überaus starke Monate waren. Das "Handicap", dass der 8. Dezember heuer mit einem Einkaufssamstag zusammenfiel, werde sicher noch durch den letzten "richtigen" Samstag vor Weihnachten wettgemacht, schöpft er Hoffnung.
G3 in Gerasdorf
Mit 60.000 Besuchern rechnete man an diesem Einkaufswochenende im neuen G3 Shopping Center Gerasdorf bei Wien. "Wir sind sehr zufrieden", sprach Center-Manager Michael Maukner von einer Frequenz wie in der Vorwoche. Die feiertagsbedingt um eine Stunde spätere Geschäftsöffnung sei nicht allen Kunden bewusst gewesen, sprach Maukner von einer Irritation, von der allerdings die Gastronomie des G3 profitierte: Viele, die schon um 9.00 Uhr da waren, gingen gemütlich frühstücken.
Tulln und Amstetten
In der Rosenarcade Tulln seien 20 Prozent mehr Besucher verzeichnet worden als am Marienfeiertag im Vorjahr, im City Center Amstetten (CCA) sogar 30 Prozent - ein neuer Rekord, so Center-Manager Stefan Krejci. Die Parkgaragen beider Häuser waren bereits vor 12.00 Uhr "voll". "Ausgezeichnet" laufe der Gutscheinverkauf, hieß es. Besonderer "Renner" am 8. Dezember waren Sportartikel aller Art sowie zum Wetter passende Schuhe.
Sportartikel beliebt
Der 8. Dezember sei von den Kunden als Einkaufssamstag und nicht als Feiertag aufgefasst worden, erklärte Karl Ungersbäck, Geschäftsführer der Sparte Handel in der WKNÖ, die hohe Kundenfrequenz im Bundesland, und bestätigte, dass so mancher wegen der Feiertagsregelung vor noch geschlossenen Türen stand. Dazu kam das richtig schöne Winterwetter - kalt, sonnig, "angezuckerte Landschaften" -, das Lust auf Shopping machte: Vor allem der Sportartikelhandel habe profitiert.
Die Umsätze dürften insgesamt knapp unter dem zweiten Einkaufssamstag liegen, meinte Ungersbäck, was aber an den kommenden zwei Samstagen aufgeholt werden dürfte. Spürbar sei bisher eine "Kaufzurückhaltung" im Spiel-Bereich, was auf den steigenden Online-Handel in dieser Branche zurückzuführen sei. Insgesamt sei das Weihnachtsgeschäft "krisenfest", betonte Ungersbäck. Die WKNÖ rechnet mit einem Weihnachtsumsatz wie im Vorjahr von 310 Mio. Euro.
Winterliche Verhältnisse haben das Weihnachtsgeschäft am heutigen Marienfeiertag erwartungsgemäß in Fahrt gebracht. Somit können vor allem jene Branchen, die stark vom Wetter abhängig sind - wie Bekleidungs-, Schuh- und Sportartikelgeschäfte - endlich aufatmen und die nötigen Umsätze einfahren.
Ein APA-Rundruf in Wiens Einkaufszentren mündete in kollektivem Jubel über Kundenansturm und Kaufwütige. "Bei uns ist die Hölle los, drei der sechs Bankomaten sind schon leer", sagte Einkaufszentrumsbetreiber Richard Lugner. Das beweise, dass die Menschen auch einkaufen und nicht nur schauen.
Ähnlich euphorisch waren die Wortspenden aus Stadion Center und Donauzentrum. Donauzentrum-Centermanager Michael Male bezeichnete den Tag gar als "Feiertag des Handels".
Sieht man von den Einkaufszentren und großen Einkaufsstraßen wie unter anderem Mariahilfer Straße, Neubaugasse, Kärntner Straße oder Hietzinger Hauptstraße ab, entscheiden sich immer mehr Händler, am 8. Dezember zuzusperren. Den Beschäftigten steht Zeitausgleich und ein 100-prozentiger Zuschlag zu. Für kleine Händler rentiert sich das Aufsperren somit kaum.
Auch wenn der 8. Dezember heuer auf einen Samstag fällt, durften die Geschäfte aufgrund der Feiertagsregelung erst um 10.00 Uhr aufmachen. In den Einkaufszentren profitierte davon die Gastronomie, die zu früh gekommene Kunden beherbergte.
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