75. Geburtstag: Schaeffler gibt weiter Ton an

Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg Schaeffler läuteten an der Frankfurter Börse die Glocke.
Powerfrau. Sie ist eine der reichsten Frauen Europas. Darauf ausruhen will sich die Unternehmerin nicht.

Um Geld muss sich Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann keine Sorgen mehr machen. Die Familie der Mitgesellschafterin des Autozulieferers Schaeffler gehört zu den reichsten Deutschlands. Am 17. August feiert sie ihren 75. Geburtstag. Ans Aufhören denkt die Karrierefrau mit österreichisch-deutscher Staatsbürgerschaft aber noch lange nicht.

Sie selbst äußert sich zu ihren Zukunftsplänen zwar nicht, über einen engen Vertrauten sendet sie jedoch eine unmissverständliche Botschaft: "75 Jahre stellt für Schaeffler-Thumann keine Zäsur in ihrem Leben dar. Sie wird sich keineswegs aus dem Unternehmen zurückziehen", berichtet ein Bekannter der Unternehmerin.

Im Gegenteil: Sie werde ihre bisherigen Aufgaben weiter in vollem Umfang wahrnehmen. Für die "Schaefflerin" – so nennt man sie am Firmenhauptsitz Herzogenaurach gerne – ist das Unternehmen "eine große Familie", wie sie unlängst im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung sagte. Selbst nach dem Umbau zur Aktiengesellschaft 2012 ist sie das Gesicht des Konzerns geblieben.

In Wien aufgewachsen

Schaeffler-Thumann ist in Prag geboren und in Wien aufgewachsen. Nach dem Tod ihres Mannes Georg Schaeffler 1966 übernahm sie dessen Geschäfte – und das in der von Männern dominierten Maschinenbau-Branche. Unter ihrer Führung ist die Schaeffler AG zu einem Weltkonzern aufgestiegen.

Dabei hätte sie das Familienunternehmen 2008 fast an die Wand gefahren. Als "Hasardeurin" wurde sie beschimpft, als sie nach der Übernahme des Konkurrenten Continental auf einem Schuldenberg von zwölf Milliarden Euro saß. Im Oktober 2015 brachte sie den Konzern an die Börse und nahm so auf einen Schlag mehr als 900 Millionen Euro ein – auch für den Schuldenabbau. Die Firma wächst wieder: Im ersten Halbjahr 2016 kletterte der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um fast zwei Drittel auf 494 Millionen Euro.

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