6000 Anleger bangen um ihr Alpine-Investment
Am Dienstag wurde auch über die Alpine Holding AG das Insolvenzverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet. Zum Verwalter wurde Anwalt Karl Engelhart bestellt, ein ausgewiesener Experte für kniffelige Pleite-Fälle. Die Schulden der Holding betragen 700 bis 740 Millionen Euro, davon entfallen 290 Millionen Euro auf drei Anleihen.
„Nach meinem derzeitigen Informationsstand haben zumindest rund 6000 Kleinanleger Alpine-Anleihen gezeichnet“, sagt Michael Proksch, Anwalt der Alpine-Holding, zum KURIER. Im Schnitt haben die privaten Anleger zwischen 6000 und 12.000 Euro in diese Schuldverschreibungen investiert.
Um ein etwaiges Chaos im Holding-Insolvenzverfahren zu vermeiden, rät Proksch den Anlegern, dass sie die Depotauszüge und Zeichnungsscheine per eMail den Gläubigerschutzverbänden AKV, Creditreform und KSV1870 übermitteln. „Diese sind darauf vorbereitet und werden die Forderungen anmelden“, sagt Proksch. Indes geht es in der Alpine Bau-Insolvenz auch um die „verlorene Tochter“ Alpine Energie.
Zugriff auf Tochter
Sie wurden im März 2013 an die spanische Konzernmutter FCC übertragen, weil diese 75 Millionen Euro der Alpine zuschoss. Sollte FCC diese Perle zu einem höheren Preis verkaufen, müssten die Spanier aber den Österreichern die Differenz bezahlen. Laut Insidern soll Insolvenzverwalter Stephan Riel nun zwei Stoßrichtungen verfolgen. Variante 1: Da die Übertragung an die Mutter erst rund drei Monate vor Insolvenzeröffnung erfolgt ist, hat er gute Chancen, dass ein Gericht von FCC die Rückabwicklung des Deals verlangt. Dann könnte Riel die Alpine Energie selbst verkaufen. Variante 2: FCC behält die Alpine Energie und bezahlt jedoch der Masse einen fixen Betrag in Höhe von 25 Millionen Euro. Demnach hätte die Alpine Energie einen Verkehrswert von rund 100 Millionen Euro.
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