4-Tagewoche wird möglich: Belgien flexibilisiert Arbeitszeit

Symbolbild.
Belgische Regierung einigte sich auf Arbeitsmarktreform. In Österreich ist diese Flexibilisierung schon länger umgesetzt

Arbeitnehmer in Belgien sollen ihre Arbeit künftig flexibel an vier statt fünf Tagen verrichten können. Die belgische Regierung einigte sich auf eine entsprechende Arbeitsmarktreform.

Vollzeit-Arbeitnehmer sollen am Tag länger arbeiten dürfen, damit alle erforderlichen Stunden in vier Tagen geleistet werden können. Das solle etwa der Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben zugutekommen, sagte Premierminister Alexander De Croo.

Hierzulande bereits bekannt

In Österreich gibt es diese Möglichkeit schon längere Zeit. Voraussetzung sind entsprechende Vereinbarungen entweder im Kollektivvertrag wie in der IT oder bei den Metallern oder eine eigene Betriebsvereinbarung. Es darf nur nicht die Wochenarbeitszeit - also bis zu 60 Wochenstunden - überschritten werden, ansonsten erlaubt auch das österreichische Arbeitszeitgesetz sehr flexible Lösungen.

Über die Arbeitszeitflexibilisierung hinaus kommen in Belgein auch noch andere Maßnahmen zum Einsatz, zum Beispiel ein gesetzlich geregelter Zugang zu Weiterbildungen für Arbeitnehmer. Außerdem werde es mehr Flexibilität bei den Nachtdienst-Regeln geben, um vor allem den Online-Handel anzukurbeln. Es soll auch einen besseren Schutz für freie Angestellte von Internet-Plattformen wie Uber geben, etwa eine verpflichtende Arbeitsunfall-Versicherung. "Wir arbeiten an einer nachhaltigen, innovativen und digitalen Wirtschaft", sagte De Croo.

Ziel der belgischen Reform ist eine kräftige Anhebung der Beschäftigtenquote. Sie soll bis 2030 auf 80 Prozent steigen. Derzeit liegt sie bei 71 Prozent mit großen regionalen Unterschieden. In Deutschland lag die Quote der Erwerbstätigen bei 75,5 Prozent, in Österreich lag die Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen bei 76,6% (2020)

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