31.500 Asylberechtigte arbeitslos: Wie sinnvoll sind Jobbörsen?

Jobbörse im Jänner 2019
Zum Großevent der Regierung am Dienstag sind 38 Betriebe und ganze Tourismusregionen geladen. AMS zog Lehren aus dem Vorjahr.

Das milde Wetter im Februar sorgte erneut für einen leichten Rückgang bei der Arbeitslosigkeit. Ende des Monats waren beim AMS knapp 400.000 Personen vorgemerkt. Darunter waren 31.500 Asylberechtigte bzw. subsidiär Schutzbedürftige, zwei Drittel davon in Wien. Um die überregionale Vermittlung anzukurbeln, veranstaltet die Regierung am Dienstag eine große Jobbörse in Wien. Aber wie sinnvoll sind diese Events abseits der Polit-Inszenierung?

Im Vorjahr hagelte es viel Kritik an der von der Regierung hastig einberufenen Jobbörse Ende Jänner. Der Vermittlungserfolg war überschaubar: Drei Monate nach dem Event in Wien hatten laut Wiener Zeitung erst 184 der 1.040 Teilnehmer eine Stelle angenommen. Viele Betriebe mit offenen Stellen klagten, gar nicht eingeladen worden zu sein. Jene, die dort waren, konnten mit den anwesenden Flüchtlingen wenig anfangen, weil viele gar nicht aus Wien weg wollten.

1.000 Asylberechtigte

Das soll heuer nicht mehr passieren. „Wir haben versucht, jene herauszufiltern, bei denen wir die größten Chancen auf überregionale Vermittlung sehen“, heißt es beim AMS Wien. Insgesamt werden am Dienstag rund 1.000 Flüchtlinge erwartet. Die Stellen kommen von 38 Betrieben, darunter Rewe, die ÖBB oder Strabag. Weil es um überregionale Vermittlung geht, werden sich auch einige Tourismusregionen präsentieren.

Info-Drehscheibe

Laut AMS geht bei der Jobbörse vor allem darum, den Geflüchteten zu zeigen, wo es die Jobs gibt und was sie tun müssen, um dorthin zu kommen. So wüssten viele gar nicht, was Saisonarbeit ist. Mehr Unterstützung brauche es auch bei der Online-Bewerbung, weil dies von vielen Betrieben heute gewünscht wird.

Für Betriebe ist die Börse  ein erster Filter. So lud die Zeitarbeitsfirma Trenkwalder im Vorjahr von 100 Interessenten 50 zu einem weiteren Info-Gespräch ein. Ein paar seien dann auch vermittelt worden, so Trenkwalder-Chef Arno Wohlfahrter. „Der Versuch ist es wert“. 

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