Ford erkauft sich "Ja" für Werksschließung

Ford ruft in Nordamerika fast 160.000 Autos in die Werkstätten zurück. Betroffen sind die Modelle Focus ST und Escape aus den Jahren 2013 bis 2014 in den USA, Kanada und Mexiko. Das Problem: Ein Defekt bei der Verkabelung, der die Motorleistung beeinträchtigen kann.
Der Autobauer zahlt seinen Mitarbeitern in Genk im Schnitt 144.000 Euro Abfertigung. Dafür wird das Werk geschlossen.

Der US-Autobauer Ford erkauft sich die Zustimmung zur Schließung seines Werks im belgischen Genk mit einer Abfertigung an die Mitarbeiter von durchschnittlich 187.500 Dollar (knapp 144.000 Euro). Ford bezifferte die Gesamtsumme für die 4.000 Beschäftigten am Dienstag in einer Mitteilung an die Behörden mit 750 Millionen Dollar. Vor einigen Tagen hatte sich Ford mit den Gewerkschaften darauf geeinigt, dass das Werk im Gegenzug Ende 2014 geschlossen wird und die Produktion ins spanische Valencia verlagert wird. Auch in Großbritannien sollen zwei Werke geschlossen werden. Insgesamt kappt Ford knapp ein Fünftel seiner Kapazitäten in Europa wegen der schwachen Nachfrage.

Mit den 187.500 Dollar pro Arbeiter bleibt Ford unter den 202.700 Dollar, die die Opel-Mutter General Motors 2010 bei der Schließung ihres Werkes im belgischen Antwerpen im Schnitt zahlte. Damals waren für GM 527 Millionen Dollar für 2.600 Mitarbeiter angefallen.

Ford hat, ebenso wie GM, 2012 in Europa einen Verlust von etwa 1,8 Milliarden Dollar eingefahren. Für das laufende Jahr plant Ford weitere rund zwei Milliarden ein. Der zweitgrößte US-Autobauer hat weitere Einschnitte nicht ausgeschlossen, sollte sie die Lage in Europa noch verschärfen.

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