Teil der Wissenschaft werden

In einem modernen Büro sitzen Menschen an einem Tisch hinter Glaswänden. Im Vordergrund steht ein ausgestopfter Wolf.
Citizen Science: Im Deck 50 des Naturhistorischen Museums Wien kann jede*r zur Forschung beitragen.
Eine Frau mit Brille arbeitet an einem Computer mit Diagrammen.

Ein Mädchen malt eine Blume. Wie durch Zauberhand erscheint diese auf der gegenüberliegenden, elf Mater langen LED-Wand. Einige Jugendliche sind im Open-Lab damit beschäftigt, mit Werkzeugen von Archäologen Spuren der Geschichte sichtbar zu machen. Und an einer der interaktiven Stationen gibt eine Frau ihre Meinung zum Thema „Haben Sie Angst vor Wölfen“ ab.

Zwei Frauen sitzen in einem Ausstellungsraum mit einem Modell eines Virus im Hintergrund.

Ines Méhu-Blantar (Leitung Deck 50) und IrisOtt (Leitung Wissenschaftskommunikation)

Partizipation als Motto

Mit dem Deck 50 geht das Naturhistorische Museum Wien (NHM) einen neuen Schritt in Sachen Wissensvermittlung. „Unser Ziel war es, eine Bühne für die Forschung zu schaffen“, sagt dazu Iris Ott, Leiterin der Wissenschaftskommunikation, „und zugleich die aktive Teilhabe der Gesellschaft an ihr zu fördern.“

Dieser Gedanke spielte bereits bei der Konzeption des Deck 50 eine Rolle. In Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Future Lab wurde ein Raumkonzept entwickelt, in dem die Besucher*innen dazu eingeladen werden, ihre Meinung zu aktuellen Themen abzugeben. „Uns geht es um eine gegenseitige Befruchtung im Sinne von Citizen Science“, sagt Ines Méhu-Blantar, Leiterin des Deck 50. „Wir haben fast eine Million Besucher im Jahr – sie können den Forscher*innen im Haus wichtige, neue Impulse liefern.“

Deck 50 ist in mehrere Bereiche gegliedert. Der Hauptbereich ist auf viele Arten bespielbar: Er kann eine Bühne für verschiedene Formate (mehr dazu im unteren Kasten) sein, aber auch ein Ort des Verweilens. Gleichzeitig sind hier die interaktiven Stationen untergebracht, wo die Besucher*innen nicht nur Aktuelles aus der Wissenschaft erfahren, sondern auch ihre Meinungen und Ansichten abgeben können. Auf der anderen Seite teilt sich der Raum in zwei Ebenen. Im sogenannten Open Lab findet täglich ein Wissenschaftsprogramm statt, an dem jede*r selbst Forschung betreiben kann. Gekrönt wird dieser Bereich vom Kreativraum, wo sich die Besucher*innen künstlerisch betätigen können.

„Alle Beiträge unserer Gäste verschwinden nicht einfach irgendwo“, erklärt Iris Ott. „Sie werden sofort sichtbar gemacht und fließen in die Forschung des Hauses ein. Auch das Museum verändert sich also durch die Beteiligung am Deck 50.“