Computerwissen analog vermittelt

Computerwissen analog vermittelt
Digitale Kompetenzen spielerisch, ohne den Gebrauch digitaler Medien lernen.

Das Forschungsprojekt „Digitale Spielgaben“ will digitale Kompetenzen mithilfe von Spielgaben in analoger Form vermitteln.

Die auf Friedrich Fröbel, dem Erfinder des Kindergartens, zurückgehenden Spielgaben, sollen es Kindern ermöglichen, Abstraktionsfähigkeit und prozessuales Denken zu entwickeln.

„Mit diesem Projekt stellen wir uns als Forschungs- und Bildungseinrichtung der zukunftsweisenden Frage: Wie lässt sich Digitalität im frühen Kindesalter lernen, ohne dabei die Bildschirmzeit zu erhöhen?“, so Clemens Apprich, Professor für Medientheorie und -geschichte, Universität für angewandte Kunst Wien.

Digitale Spielgaben

Fröbels Spielgaben lernt man im Kindergarten kennen. Mittels Papierfalten und Weben, oder der berühmten Erbsenarbeit, bei der eingeweichte Kichererbsen mit Zahnstochern zu Würfeln und Tetraedern verbunden werden können, wurde geometrisches Denken, und mehr noch es wurde Abstraktion gelehrt. Dazu Apprich: „Hier setzen wir mit den Digitalen Spielgaben an. Uns geht es darum, Grundbegriffe des Digitalen wie: diskret und kontinuierlich, binär, oder logic gate für Kinder verständlich zu machen. Auch Erwachsenen sind diese Begriffe nicht immer vertraut. So heißt diskret nichts anderes als zählbar – für ein digitales Grundwissen ist das aber zentral. Eine zählbare Welt ist eben keine unendliche Welt. Im Rahmen unseres Forschungsprojektes erarbeiten wir Übungen, die Digitalität strukturell und nicht technisch zu erfassen suchen.“

Analoger Weg

Der Gedanke, dass Digitalität aufgrund ihrer geläufigen medialen Zuschreibung zu elektronischen Bildschirmgeräten auch nur anhand solcher vermittelt und behandelt werden kann, soll mit dem Forschungsprojekt durchbrochen und erweitert werden. Dazu Apprich: „Wichtig erscheint uns, die digitale und die analoge Welt nicht getrennt voneinander zu sehen. Und noch wichtiger ist uns den Kindern zu vermitteln, dass sie die digitale und die analoge Welt aktiv gestalten und nicht nur bedienen können.“