Wie lange wir uns am liebsten in die Augen schauen

Ein Forscherteam rund um die am University College London tätige Psychologin Nicola Binetti hat Menschen gebeten sich in die Augen schauen zu lassen – und dabei Spannendes zutage gefördert. Die Studie lieferte erstmalig Erkenntnisse zur vom Menschen bevorzugten Blickdauer.

Im Rahmen der Untersuchung wurden 498 Freiwillige zwischen 11 und 79 Jahren in das Londoner Science Museum gebeten, um an dem dreiphasigen Experiment teilzunehmen. Nachdem die Testpersonen einen Fragebogen ausgefüllt hatten, wurden den knapp 500 Freiwilligen aus 56 verschiedenen Nationen kurze Videos vorgespielt, in denen sie von männlichen und weiblichen Schauspielern verschieden lange angesehen wurden.

Es zeigte sich, dass die Teilnehmer einen Blickkontakt von 3,3 Sekunden am angenehmsten einstuften. Im Hinblick auf das Geschlecht, das Alter und die Persönlichkeit der Testpersonen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Es konnten auch keine Unterschiede bei der Evaluation der Teilnehmer-Schauspieler-Paarungen hinsichtlich des Geschlechts erhoben werden. Das bedeutet konkret: Der bevorzugte Blickkontakt zwischen Männern glich dem zwischen Mann und Frau und Frau und Frau. Mit einer Ausnahme: Männer wollten mit steigendem Alter von den im Video gezeigten weiblichen Schauspielerinnen tendenziell länger angesehen werden.

Zudem konnte erhoben werden, dass die Veränderung der Pupillengröße ein Indikator für das Empfinden eines Menschen in Bezug auf die Dauer des bevorzugten Blickkontakts ist. So weitete sich die Pupille bei jenen Testpersonen schneller, die einen längeren Blickkontakt bevorzugten.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.