Stiff Bull: Potenzsteigernder Kaffee in der Kritik

Ein neuer Kaffeedrink weckt angeblich den Penis auf.
Ein neues Kaffeeprodukt aus den USA lockt Männer mit dem Versprechen der Potenzsteigerung. Die US-amerikanische Lebensmittelbehörde warnt.

Stiff Bull, so heißt das neue Instant-Kaffeegetränk, das längere Erektionen, besseren Sex und somit auch eine "Rettung der Beziehung" bewirken soll. Der Penis wird durch das Getränk angeblich "voller", das Beziehungsleben "aktiver" - und das "binnen weniger Tage". Für sexlose Paare und potenzgeminderte Männer ist der dubiose Drink, dem unter anderem Guarana und das Extrakt der Maca-Pflanze zugesetzt sind, also quasi die Lösung all ihrer Probleme. Wäre da nicht die eindringliche Warnung der FDA (US-amerikanische Food and Drug Administration), die dem Produkt ein äußerst negatives Zeugnis ausstellt.

FDA findet gefährliche Schummelsubstanz

Die Inhaltsstoffe des Aufguss-Getränks, das als "natürlicher Kaffee auf Kräuterbasis" beworden wird, werfen nämlich Fragen auf. Von der FDA durchgeführte Labortests ergaben, dass sich in entnommenen Proben des Getränks der undeklarierte Stoff Desmethyl Carbodenafil befand.

Desmethyl Carbodenafil ähnelt dem Arzneistoff Sildenafil, eine gefäßerweiternde Substanz, die in Viagra vorkommt. Während Viagra ein von der FDA geprüftes, rezeptpflichtiges Präparat sei, könne das in Stiff Bull enthaltene Desmethyl Carbodenafil zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen und den Blutdruck gefährlich senken. Von einem Kauf rät die FDA auf ihrer Homepage daher eindringlich ab.

Stiff Bull: Potenzsteigernder Kaffee in der Kritik

Sprecher dementiert Risiken

Im Interview mit dem Nachrichtenportal Indy 100 sagte Keith Hanson, Gründer der Marke, dass die Untersuchungsergebnisse der FDA auf einem unglücklichen Zufall basieren. Hanson betont, dass der malaysische Hersteller, von dem Stiff Bull bezogen wird, schon seit Jahren Kaffee in die USA exportiert und es nie Probleme gegeben hätte. Zudem sei der besagte Stoff lediglich in Flaschen aus fünf Lieferkartons gefunden worden.

Hanson gibt jedoch zu, dass der Hersteller dem Produkt kurzfristig und ohne sein Wissen Desmethyl Carbodenafil zugefügt hätte, um die Produktionskosten zu reduzieren. Daraufhin habe man sofort den Hersteller gewechselt. "Kein Konsument wird mit der verdorbenen Ladung in Berührung kommen", so Hanson. Zudem habe man bisher von keinem Käufer Beschwerden wegen negativer Begleiterscheinungen oder Nebenwirkungen bekommen.

Warum der Drink trotzdem nicht von der FDA gebilligt wird, bleibt rätselhaft. Auf der Website von Stiff Bull heißt es dazu nur: "Eigentlich ist kein Nahrungsergänzungsmittel von der FDA 'zugelassen'. Sie werden jedoch strikt reguliert und müssen der FDA zufolge mit den Bestimmungen des Dietary Supplement Health and Education Act aus dem Jahr 1994 in Einklang stehen."

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