Wissenschaft: So trickst man Gemüsehasser aus

Nicht jeder mag Gemüse.
Eat your veggies! Das predigen Experten und ernährungsbewusste Esser seit jeher. Forscher der US-amerikanischen Stanford University haben nun einen Trick entdeckt, der Menschen dazu bringt mehr Gemüse zu essen.

​Der neuen Untersuchung zufolge, die im Fachblatt JAMA Internal Medicine veröffentlicht wurde, hat die kreative Benennung bestimmter Gemüsesorten einen bedeutenden Einfluss auf den Konsumenten. Forscher des Psychologie-Instituts der Stanford University konnten herausfinden, dass beschreibende und besonders schmackhaft klingende Benennungen Gemüse attraktiver für den Käufer machen.

"Pikant" und "brutzelnd" statt "fettreduziert"

Im Experiment zeigte sich, dass genussvoll benannte Fisolen, Zucchini, Karotten oder Süßkartoffeln in einer Uni-Cafeteria im Vergleich zu herkömmlich betitelten Gemüsesorten um 23 Prozent besser angenommen wurden. Der Versuch brachte ans Licht, dass man bei Speisen nicht betonen sollte, was nicht drinnen steckt (beispielsweise "ohne Zucker", "fettreduziert", etc.). Stattdessen gilt es, die Zutaten schön zu umschreiben und prominent auszuweisen. Im Vergleich schnitten die genussvoll beschriebenen Speisen um 33 Prozent besser ab.

Wissenschaft: So trickst man Gemüsehasser aus

Je detaillierter die Gerichte ausgewiesen und je kreativer sie angepriesen wurden, desto beliebter waren sie. Auch die Nennung von gesundheitlichen Vorteilen bestimmter Nahrungsmittel machte einen Unterschied - allerdings in negativer Hinsicht: Das Herausstreichen gesunder Komponenten einer Speise macht sie für den Konsumenten der Studie zufolge weniger attraktiv.

Warum der Genuss von Gemüse wichtig ist

Den Griff zu Gemüse zu erleichtern, ist vor allem im Kontext der weltweit steigenden Übergewichtsraten relevant. Nicht nur die Bevölkerung der USA ist betroffen, auch in Europa haben viele nicht mehr nur ein kleines Wohlstandsbäuchlein, sondern krankhaftes Übergewicht. In Zukunft wird sich dieses Problem noch verschärfen, wie Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen. In Europa werden demnach 2030 viel mehr Menschen als bisher mit Fettleibigkeit kämpfen.

Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen, täglich drei Portionen Gemüse zu essen. Das entspricht täglich rund 400 g Gemüse (z. B. 200 g gegartes Gemüse und 200 g Rohkost/Salat) und etwa 250 g Obst. Das Maß für eine Portion ist die eigene Hand. Daraus ergeben sich Mengen, die zu Alter und Körpergröße passen.

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