Britin macht sich über Clean-Eating-Hype lustig

Ob grüne Smoothies, Avocado-Vollkornbrote oder Yoga-Übungen am Strand: Bilder, die einen gesunden Lebensstil propagieren, dominieren die sozialen Netzwerke. Die 28-jährige Bella Younger aus London nimmt den virtuellen Gesundheitshype auf ihrer Instagram-Seite nun gehörig auf die Schaufel.

In erster Linie hat es die Britin auf Clean Eating, den Ernährungstrend der Stunde, abgesehen. Menschen, die sich "clean" ernähren, verzichten auf verarbeitete Lebensmittel - ein im wahrsten Sinne des Wortes gefundenes Fressen für die Kabarettistin. Ihre Fotos sind mit denselben Hashtags versehen wie die der Gesundheitsapostel: #healthylifestyle etwa oder #gettheglow.

Und doch unterscheiden sie sich wesentlich: Die Postings zeigen nämlich kein gesundes Essen, sondern eine satirische Nachahmung. Etwa eine Müslischale, die Younger nicht mit frischen Früchten, sondern mit Süßigkeiten garniert. Oder ein klassisches Avocadobrot, auf dem Überraschungseier platziert sind.

Schlagsahne statt Gesichtsmaske

Younger veröffentlicht aber nicht nur Fotos, die auf den aktuellen Ernährungshype anspielen, sondern setzt sich mit dem gesamten "body beautiful movement" auseinander. So pappt sie sich statt teurer Gesichtsmasken Schlagobers ins Gesicht und schwärmt vom natürlichen Pflegeeffekt für die Haut.

Deliciously Stella oder Ella?

Schon ihr Instagram-Name, "Deliciously Stella", ist eine Parodie. Und zwar auf die Britin Ella Mills, die auf ihrem populären Blog "Deliciously Ella" glutenfreie und vegane Rezepte veröffentlicht. Ihre Kochbücher wurden zu Bestsellern. Mills selbst sagt, dass sie früher ein "Zuckermonster" gewesen sei, aber wegen einer Nervenkrankheit ihren Lebensstil umstellte.

Sag mir nicht, was ich tun soll

Mittlerweile haben mehr als 130.000 Personen die Instagram-Seite von Bella Younger abonniert. Ihre Postings kommen so gut an, dass sie sie nun in einem Buch, "Bella Younger's Deliciously Stella", gesammelt hat. In ihrem Alltag ernährt sich Younger, die als Comedian arbeitet, ausgewogen und findet laut eigenen Angaben eine Balance zwischen Salat und Burger. Sie wolle sich vom Internet aber nicht sagen lassen, welchen Lebenstrend sie nachzugehen habe. Younger behauptet zwar, dass sie alle ihre Kreationen selber ausprobiere, warnt aber gleichzeitig davor, die Rezepte nachzukochen - dafür seien sie dann doch "zu eklig".