Schlau: Warum viele ihren Wecker auf 6:03 statt 6:00 Uhr stellen
Viele stellen ihren Wecker nicht auf Punkt 6:00 Uhr, sondern auf ungewöhnliche Zeiten wie 6:03 Uhr. Dahinter steckt ein psychologischer Trick, der das Aufstehen erleichtert.
Ein virales TikTok-Video mit über drei Millionen Aufrufen macht auf einen psychologischen Trick aufmerksam, den sich bereits viele zu Nutze machen. Dabei geht es um die Uhrzeit, zu der man seinen Wecker an Werktagen stellt. Statt den Wecker auf die volle Stunde, zum Beispiel 6:00 Uhr, zu stellen, soll es von Vorteil sein, ungewöhnliche Zeiten wie 6:03 Uhr oder 06:07 Uhr zu wählen.
Wecker auf 6:03 Uhr stellen: Welche Wirkung hat das?
Der TikToker Simon Albers ist bekannt für seine Videos rund um Alltagswissen. Sein Beitrag zur Wecker-Uhrzeit stößt auf besonders großes Interesse bei der Community auf Instagram und TikTok. Albers erklärt, warum manche Menschen ihren Wecker auf ungewöhnliche Zeiten stellen: "Denn genau dieses Verhalten ist psychologisch gesehen clever. Wenn wir unseren Wecker auf sechs Uhr morgens stellen, dann wirkt das nach einer Standarduhrzeit, also fremdbestimmt."
Er fährt fort: "In dem Moment, wo wir eine 'freie Uhrzeit' wählen, also 6:03 Uhr, 6:07 Uhr, da fühlen wir uns selbstbestimmt. Als hätten wir die Kontrolle und das liebt unser Gehirn." Wer solche Uhrzeiten regelmäßig nutzt, profitiert zusätzlich vom Routinen-Effekt, der das Aufstehen erleichtern soll.
Gehirn mit ungewöhnlichen Weckzeiten austricksen
Tatsächlich kann man mit unrunden Weckzeiten das Gehirn ein wenig austricksen: Sie wirken weniger hart als etwa Punkt 6 oder 7 Uhr und vermitteln ein Gefühl von Flexibilität und weniger Strenge. Hinzu kommt der Eindruck, zusätzliche Zeit gewonnen zu haben, selbst wenn es nur wenige Minuten sind. Außerdem fallen solche "krummen" Uhrzeiten stärker ins Auge als die volle Stunde, was die Aufmerksamkeit beim Aufwachen steigern kann.
Vorteile einer ungewöhnlichen Weckzeit:
- Weniger Strenge und Selbstbestimmtheit
- Gefühl von zusätzlicher Zeit
- Mehr Aufmerksamkeit beim Aufwachen
Diese Aspekte können dazu führen, dass der innere Widerstand gegen frühes Aufstehen verringert wird.
Einen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass zum Beispiel die Weckzeit 7:03 Uhr einen objektiven Vorteil beim Aufstehen hat, gibt es nicht. Der Effekt ist vielmehr psychosozial und subjektiv. Ob man morgens leichter aus dem Bett kommt, hängt in erster mit der Dauer und Qualität des Schlafes zusammen.
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