Wegen Hitze-Prognose: Wasser-Sperre für 1,2 Millionen Bürger

Rasensprengen verboten? Dürre führt zu Wasserknappheit in Deutschland.
In den vergangenen Tagen haben bereits erste Hitze-Prognosen für den bevorstehenden Sommer erschaudern lassen. Und obwohl dieser noch nicht einmal offiziell begonnen hat, schlagen Behörden bereits Alarm und leiten erste Maßnahmen ein.
Den Anfang macht dabei Deutschland: Millionen Bürger müssen ihren Wasserverbrauch ab Juni drosseln. In den Sozialen Medien gehen die Wogen hoch – zahlreiche Bewohner sind erzürnt. Doch wie sieht die Situation in Österreich aus?
Hannover: Rasensprengen verboten
Ab dem 1. Juni treten in der Region Hannover, die 21 Kommunen mit insgesamt 1,2 Millionen Einwohnern umfasst, neue strenge Vorschriften zur Bewässerung von Grün-, Wald- und Ackerflächen in Kraft. Steigen die Temperaturen über 27 Grad Celsius, ist das Bewässern öffentlicher und privater Flächen untertags untersagt.
Konkret betroffen sind private Gärten, Parks, landwirtschaftlich genutzte Felder, Wälder sowie Fußball-, Golf- und Tennisplätze. Das Verbot gilt bis zum 30. September von 11 bis 17 Uhr, danach ist das Bewässern erlaubt. Bereits in den vergangenen zwei Jahren wurde die Beschränkung eingeführt. "Die Jahre 2023 und 2024 waren vergleichsweise wasserreich, aber die Grundwassersituation in der Region Hannover ist nach wie vor kritisch", erklärte der zuständige Umweltdezernent Jens Palandt.
Wie steht es um Österreich?
In Österreich wurden derzeit noch keine offiziellen Wasserbeschränkungen für 2025 verhängt. Trotzdem könnte laut Greenpeace künftig in mehreren Gemeinden Österreichs öfter das Wasser knapp werden. In einer Analyse von 2024 wurden 471 Gemeinden in ganz Österreich identifiziert, die bis zum Jahr 2050 ein hohes Risiko für akute Wasserknappheit aufweisen.

Bis zum Jahr 2050 könnten diese Gemeinden in NÖ stark von Wasserknappheit betroffen sein.
Diese Bundesländer sind besonders gefährdet
Mehr als die Hälfte der betroffenen Gemeinden befinden sich in Niederösterreich (288). Gefährdet sind aber auch Regionen in der Steiermark (82), im Burgenland (38), in Tirol (54) und in Oberösterreich (8), sowie große Teile Wiens. Insbesondere die Bundeshauptstädte Linz, Innsbruck, St. Pölten und Wien werden als risikoreich beschrieben.
Welche Bezirke Wiens sind betroffen?
Laut der Greenpeace-Analyse sind insbesondere Bezirke im Osten und Südosten Wiens potenziell von Wasserknappheit betroffen. Dazu zählen:
- Simmering (11. Bezirk): Dieser Bezirk liegt im südöstlichen Teil Wiens und ist durch landwirtschaftliche Nutzung und industrielle Betriebe geprägt, die teilweise auf lokale Grundwasserressourcen angewiesen sind.
- Favoriten (10. Bezirk): Als bevölkerungsreichster Bezirk Wiens mit einer Mischung aus Wohn- und Industriegebieten könnte Favoriten bei zunehmender Trockenheit und steigender Nachfrage nach Wasserressourcen vor Herausforderungen stehen.
- Donaustadt (22. Bezirk): Dieser Bezirk weist eine Mischung aus urbanen und landwirtschaftlichen Flächen auf, wobei letztere in trockenen Jahren verstärkt auf Bewässerung angewiesen sein könnten.
Lokale Einschränkungen beim Wasserverbrauch gab es in der Vergangenheit auch in Österreich.
- Niederösterreich (2023): In der Gemeinde Drasenhofen wurde im Juli 2023 wegen Wasserknappheit das Befüllen von Pools, das Waschen von Autos und das Gießen von Rasenflächen untersagt.
- Steiermark (2023): Auch in einigen steirischen Gemeinden wie Pinggau und Friedberg wurden bereits temporäre Auffüllverbote verhängt.
- Kärnten (2021): Im September 2021 wurden aufgrund anhaltender Trockenheit und steigender Temperaturen Maßnahmen ergriffen, um die Trinkwasserversorgung zu sichern. Dazu gehörten Verbote für das Befüllen von Schwimmbecken und Gartenteichen sowie Einschränkungen beim Gießen von Gärten und Waschen von Autos.
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