USA

Bei Leichenschau: Forensikerin belebte Totgeglaubten wieder

Frau in Arztkittel in Gerichtsmedizin.
Eine forensische Ermittlerin entdeckte Lebenszeichen bei einer angeblich toten Person und rettete ihr das Leben.

Eigentlich sollte nur noch der Totenschein ausgestellt werden, doch im Zuge dessen passierte einer Forensikerin um US-Bundesstaat Tennessee etwas Unglaubliches. Die bereits totgeglaubte Person gab Lebenszeichen von sich - und die Todesermittlerin reagierte vorbildhaft. 

Lebenszeichen statt Leichenschau

Was als Routineeinsatz begann, endete mit einer heldenhaften Lebensrettung. Am Freitag, dem 25. Juli, wurde das Büro des Gerichtsmediziners in Knox County (Tennessee, USA) darüber informiert, dass eine Person in einem Wohnhaus in Knoxville verstorben sei. Daraufhin wurde Kenzie Sellers, forensische Ermittlerin im Bereich Todesursachenermittlung, zum Einsatzort geschickt.

Bereits zu Beginn ihrer Untersuchung bemerkte Sellers, dass "die Anzeichen nicht mit einem Todesfall übereinstimmten", wie Chris Thomas, Verwaltungsleiter des Knox County Regional Forensic Center, gegenüber dem Sender WVLT-TV erklärte. Denn die totgeglaubte Person zuckte willkürlich und plötzlich. Das Muskelzucken war ein klares Zeichen, dass die Person noch am Leben war.

Reanimation war erfolgreich

Die Totenermittlerin reagierte blitzschnell und leistete sofort Erste Hilfe. Obwohl die Mitarbeiter des Gerichtsmediziners nicht gezielt darauf ausgebildet werden, gelang es ihr gemeinsam mit der örtlichen Polizei (Knoxville Police Department, KPD), die betroffene Person vollständig zu reanimieren.

Warum war die Person bewusstlos?

Laut internen Informationen verlor die betroffene Person wegen einer Opioid-Überdosis das Bewusstsein. Dies lässt sich daraus schließen, dass Kenzie Sellers mehrere Dosen Narcan (Naloxon) verabreichte – ein Medikament, das gezielt zur Notfallbehandlung bei Opioid-Vergiftungen eingesetzt wird. Offiziell wurde keine genaue Diagnose veröffentlicht, aber die Gabe von Narcan und die unmittelbare Wiederbelebung sprechen stark für eine akute Überdosis durch opioidhaltige Substanzen wie Fentanyl, Heroin oder starke Schmerzmittel.

Polizeiliche Ermittlungen eingeleitet

Wer jedoch ursprünglich den Tod fälschlicherweise festgestellt hatte, wurde bislang nicht bekannt gegeben. Die Feuerwehr von Knoxville verwies auf Datenschutzgesetze und kündigte interne Ermittlungen an. Betroffene Mitarbeitende seien bis auf Weiteres in Verwaltungspositionen versetzt worden.

"Unglaublich stolz"

Die gerettete Person, deren Identität nicht öffentlich gemacht wurde, befand sich nach der Wiederbelebung in stabilem Zustand. "Das ist kein Teil der täglichen Arbeit einer Todesermittlerin“, betonten die Verantwortlichen des Forensischen Zentrums in einer Mitteilung. "Wir sind unglaublich stolz auf die schnelle Reaktion von Kenzie Sellers. Sie war heute wirklich eine Heldin". 

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