"Falsche" Schwester eingeäschert: Totgeglaubte lebend entdeckt

Eine Familie aus New York steht unter Schock, nachdem Behörden ihre Angehörige für tot erklärt hatten, die Frau aber Monate später in Detroit gesehen wurde.
Sieben Monate hat eine New Yorker Familie um ihre tot geglaubte Angehörige getrauert und sie einäschern lassen, nur um dann durch Zufall zu erfahren, dass sie noch am Leben ist. Die Familie erwägt nun rechtliche Schritte und will gegen die Behörden vorgehen.
Gegenüber dem US-amerikanischen Sender WROC-TV berichtete Shanita Hopkins aus Rochester, welche Tragödie sie und ihre Familie erleben musste. Zu ihrer Schwester, Shanice Crews, hatte Hopkins seit 6. Juli 2021 keinen Kontakt mehr. Zu diesem Zeitpunkt war Crews 28 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Die besorgte Familie meldete sie nach ihrem Verschwinden als vermisst.
Sterbliche Überreste gefunden
Im April 2024 dann die erschütternde Nachricht: Die Polizei informierte Hopkins Familie darüber, dass die sterblichen Überreste der vermissten Angehörigen auf einem leeren Grundstück in Rochester gefunden wurde. Dem Obduktionsbefund zufolge, verstarb Shanice Crews an einer Überdosis Kokain. Da die Leiche schon zu stark verwest war, verzichtete die Familie darauf die Überreste anzusehen.
Obwohl seit Jahren kein Kontakt mehr zwischen den Geschwistern bestand, hatte Hopkins Zweifel an den Todesumständen. "Die Autopsie zu lesen, war traumatisch. Es ist eine Sache, es zu hören, aber dann ist es eine andere Sache, es tatsächlich zu lesen, und dann [zu sehen], dass ihr Name damit verbunden ist", berichtet sie dem Nachrichtensender.
Die Familie entschied sich dafür, Crews Leichnam einäschern zu lassen und hielt eine Trauerfeier ab.
Sieben Monate nach Beerdigung: Crews ist am Leben
Crews Angehörige steckten noch mitten in der Trauerbewältigung, als der Fall im November 2024 eine unerwartete und schockierende Wendung nahm. Eine Hopkins nicht bekannte Person kontaktierte sie eines Tages und sendete ihr ein aktuelles Foto von Shanice Crews. "Ma'am, ich 'befürchte', Ihre Schwester ist nicht tot. Sie hat heute als Freiwillige an meiner Veranstaltung teilgenommen", hieß es in der Nachricht.
Hopkins verständigte daraufhin die Polizei, die sie an das Monroe County Medical Examiner's Office weitergeleitet hat. Dort versicherte man ihr, dass die zahnärztliche Aufzeichnungen von Crew mit dem Leichnam, der eingeäschert wurde, übereinstimmen würde. Ein daraufhin durchgeführter DNA-Test ergab jedoch, dass die Überreste nicht von ihr stammten.
Enorme Belastung für Familie
Die psychische Belastung war schier unermesslich für die Familie: "Wir haben uns mit der Asche beschäftigt, wir haben sie in Halsketten verarbeitet und wir haben [die Asche] meiner Mutter mit [der Asche] dieser Fremden vermischt", so Hopkins gegenüber dem Nachrichtensender und weiter: "Ich habe fast das Gefühl, dass sie nicht herausfinden konnten, wer es war, und dass sie den Fall einer vermissten Person abschließen wollten."
Das Monroe County Medical Examiner's Office hat der Familie angeboten, die Kosten für Einäscherung und Trauerfreier zu übernehmen, Hopkins möchte jedoch rechtlich gegen die Behörde vorgehen.
Botschaft an Schwester
Ihrer Schwester überbrachte sie im Zuge dessen noch folgende Botschaft: "Ich liebe sie. Ich war wütend wegen ... Ich bin immer noch wütend, ich glaube nicht, dass ich jemals über die Wut hinwegkommen werde, aber ich weiß, wie es sich anfühlt, zu denken, dass sie tot ist. Ich möchte nur, dass sie weiß, dass alles, was zwischen uns war, keine Rolle mehr spielt. Ich liebe sie, das ist alles. Das ist alles, was ich ihr sagen möchte."
Hopkins und die Familie hoffen, dass Shanice Crews bereit ist, wieder mit ihnen zu sprechen.
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