Bei Flucht vor Gewalttat: Frau (38) läuft gegen Glastür und stirbt

In Australien starb eine Frau, nachdem sie vor einer mutmaßlichen Gewalttat flüchtete.
Eine 38-Jährige ist gegen eine Glastüre gelaufen und verstorben, nachdem sie sich offenbar auf der Flucht befand.

In Australien ist eine 38-jährige Frau ums Leben gekommen, nachdem sie offenbar beim Versuch, vor einem mutmaßlichen Fall häuslicher Gewalt zu fliehen, durch eine Glastür gestürzt ist. 

Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf die Polizei von New South Wales (NSW). Der Fall hat im Netz und in der Politik zu hitzigen Debatten geführt.

Schnittverletzungen als Todesursache

Die 38-Jährige wurde am 12. April in Randwick, einem Vorort von Sydney, in ihrem Apartment mit schweren Schnittverletzungen vorgefunden. Laut Polizei wurde sie in kritischem Zustand ins St. Vincent’s Krankenhaus gebracht, wo sie drei Tage später, am 15. April, verstarb. 

Polizei ermittelt wegen mutmaßlicher häuslicher Gewalt

Nach Informationen der Zeitung The Sydney Morning Herald soll die Eventmanagerin durch eine Glasschiebetür in ihrer Wohnung im obersten Stockwerk gestürzt sein. Die Polizei vermutet, dass die Verletzungen im Kontext eines mutmaßlichen Vorfalls häuslicher Gewalt entstanden sind. Um 7:40 Ortszeit wurde ein Notruf entgegengenommen, in welchem ein Nachbar "Sorge um das Wohlergehen" der Frau bekundete.

Frau beantrage Schutzanordnung

Das besonders Tragische: Die Frau fühlte sich wohl massiv bedroht, da sie laut The New Zealand Herald einige Wochen zuvor eine Schutzanordnung beantragte – die Anhörung dazu sollte am 16. April (also vier Tage nach ihrem Tod) stattfinden. Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet und einen Verdächten, der mit der Frau befreundet gewesen sein soll, verhört. Er wurde später ohne Anklage wieder freigelassen. Peter Thurtell, stellvertretender Polizeipräsident von NSW, sprach von einer "absoluten Tragödie" und betonte, dass die Ermittlungen mit Hochdruck weitergeführt würden: "Menschen dürfen nicht mehr in Situationen häuslicher Gewalt sterben – egal ob Frauen oder Männer", so Thurtell.

Debatte auf Social Media

Auf Plattformen wie X und Reddit wurde der Fall intensiv diskutiert. Zahlreiche Beiträge thematisierten die Notwendigkeit, Opfer häuslicher Gewalt besser zu schützen und die Justizsysteme zu reformieren.​ "Wie viele Frauen müssen noch sterben, bevor wir häusliche Gewalt ernsthaft bekämpfen?", schrieb eine Nutzerin. "Es ist erschütternd, dass sie in ihrer eigenen Wohnung nicht sicher war", schilderte eine andere empört. 

Auch Politik erschüttert 

Der Premier von New South Wales, Chris Minns, äußerte sich erschüttert: "Ich empfinde tiefes Mitgefühl für diese Frau und ihre Familie. Es ist ein weiterer tragischer Fall, bei dem eine Person möglicherweise im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt ihr Leben verloren hat." Minns betonte, dass die NSW-Polizei eine spezielle Taskforce gegründet habe, um den Fall umfassend aufzuklären.

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