Ab 2026: Roboter soll als "Leihmutter" Baby gebären – stimmt das?

Werden Babys bald von Robotern ausgetragen? Ein Tech-Unternehmen arbeitet daran.
Mehreren internationalen Medienberichten zufolge soll in einem chinesischen Tech-Startup der weltweit erste humanoide Roboter entwickelt werden, der Babys austragen und gebären soll. Angeblich ist bereits für 2026 der Verkauf der "Roboter-Leihmütter" geplant.
Was kann die "Baby-Maschine"?
Laut Dr. Zhang Qifeng, dem leitenden Forscher, soll der Roboter nicht nur Eizellen befruchten, sondern auch die komplette Schwangerschaft durchlaufen – von der Befruchtung bis zu den Wehen. Auf der Website des Unternehmens wurde die Erfindung als Option für Menschen angeführt, die keine biologische Schwangerschaft erleben möchten oder können.
Test mit Lämmern war erfolgreich
Der Roboter soll laut Berichten angeblich über eine künstliche Gebärmutter verfügen, die den Embryo über Schläuche mit Fruchtwasser und Nährstoffen versorgt. Dr. Zhang soll gegenüber asiatischen Medien betont haben, dass die Technologie bereits ausgereift sei und nun nur noch in die Bauchhöhle des Roboters integriert werden müsse.
Kostenpunkt: 13.000 Euro
Es hieß, der erste Prototyp sei bereits 2026 marktreif und würde etwa 100.000 Yuan (rund 13.000 Euro) kosten. Dies wäre deutlich günstiger als eine traditionelle Leihmutterschaft, die in den USA zwischen 100.000 und 200.000 US-Dollar kosten kann.
Die Meldungen über den Roboter verbreiteten sich weltweit und ließen schon bald Zweifel aufkommen. Kann das wirklich stimmen?
Update: Schwangerschafts-Roboter existiert nicht
Wie sich nun herausstellt, handelt es sich bei der Geschichte um Fake News. In einigen Medienberichten wurde Dr. Zhang Qifeng als promovierter Wissenschaftler genannt, der der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur angehören soll.
Das Online-Magazin Live Science kontaktierte die Hochschule und erhielt folgende Rückmeldung: "Wir möchten Sie informieren, dass niemand mit dem Namen ‚Zhang Qifeng‘ an der NTU mit einem Doktortitel graduierte", erklärte ein Sprecher. Weiter heißt es in der schriftlichen Stellungnahme: "Unsere Überprüfungen zeigten auch, dass an der NTU keine Forschung zu einem 'Schwangerschaftsroboter' durchgeführt wurde."
Künstliche Gebärmutter Gegenstand der Forschung
Einen humanoiden Roboter, der eine Schwangerschaft durchlebt, gibt es zwar nicht, doch die Entwicklung gebärmutterähnlicher Systeme, die Frühgeborene in einer künstlichen Umgebung unterstützen, ist Gegenstand aktueller Forschung.
Auch an der Entwicklung künstlicher Plazentas wird intensiv gearbeitet. Frühere Tests mit Lämmern in sogenannten "Biobags" haben gezeigt, dass sich diese normal entwickeln, auch wenn sie in einer künstlichen Umgebung gepflegt werden.
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