Harvard-Studenten brechen Studium aus Angst vor KI ab

Viele Elite-Universitäten verzeichnen Rückgänge, weil Junge sich auf KI konzentrieren.
Einige Studierende renommierter US-Universitäten wie etwa Harvard und MIT haben ihre Studiengänge abgebrochen, um sich Vollzeit der KI-Sicherheit zu widmen. Sie investieren ihre Zeit lieber direkt in junge KI-Unternehmen, als theoretisch vor sich hin zu büffeln.
Grund: Furcht vor KI
Laut Forbes Magazine liegt der er Hauptgrund in einer unmittelbar bevorstehenden Herausforderung, welche die Fähigkeiten vieler Junger bereits jetzt abverlangt. So wird sich in naher Zukunft eine Artificial General Intelligence (AGI) – also eine KI mit umfassenden, menschlichen Fähigkeiten – formieren, die innerhalb der nächsten zehn Jahre ein existenzielles Risiko darstellen könnte. Zahlreiche Studierende gaben an, dass es dabei nicht um Desinteresse an Bildung, sondern um die Priorisierung von Verantwortung angesichts möglicher globaler Gefahren gehe.
40 Prozent sehen KI-Risiko
Eine Umfrage unter Harvard-Studierenden, die in der Times veröffentlicht wurde, bringt die Ängste auf den Punkt: "40 Prozent glauben, dass das Risiko einer KI-Auslöschung eine globale Priorität sein sollte – auf einer Stufe mit Pandemien und nuklearer Kriegsführung."
"Es gibt Wichtigeres zu tun"
In unterschiedlichen Tech- und Community-Foren kamen Betroffene selbst zu Wort und schilderten ihre Beweggründe. Alice Blair, ehemalige MIT-Studierende, arbeitet nun als technische Autorin bei einem KI-Sicherheitszentrum. "Es gibt tatsächlich derzeit Wichtigeres zu tun, als vor Uni-Büchern zu sitzen", erzählte sie gegenüber Business Insider. Auch Adam Kaufman, Ex-Harvard-Studierender in Physik und Informatik, ist jetzt nun Vollzeit bei einer Nonprofit-Organisation tätig, die die Risiken von KI-Systemen untersucht. "Mir wurde klar, dass mein Abschluss möglicherweise sowieso irrelevant wäre, falls AGI bald kommt", erklärte er.
Viele Abbrecher gründen eigene Firma
Zahlreiche Abbrecher gründeten bereits ihre eigene Firma, oft direkt im Bereich KI-Sicherheit oder angrenzenden Feldern. Michael Truell brach bspw. das MIT ab und gründete Anysphere, ein Unternehmen, das KI-Entwicklung sicherer machen will. Das Startup hat bereits Millionen an Finanzierung erhalten und gilt als stark wachsend. Der Trend wird von Investorenseite sogar gezielt gefördert – etwa durch sogenannte spezielle "Dropout Fellowships", die jungen Gründern Geld geben, um statt des Studiums sofort mit einem Unternehmen zu starten.
Wie weit ist die Entwicklung von AGI?
Aktuell gilt die Entwicklung einer Artificial General Intelligence als deutlich fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. OpenAI veröffentlichte im August 2025 GPT-5, das in vielen Bereichen – etwa beim Programmieren, kreativen Schreiben und in der Genauigkeit – große Fortschritte zeigt, jedoch nach Einschätzung von CEO Sam Altman noch nicht die Fähigkeiten einer echten AGI besitzt.
AGI-Prognosen
Prognosen zur zeitlichen Erreichung einer AGI gehen weit auseinander: Demis Hassabis CEO von Google DeepMind hält fünf bis zehn Jahre für realistisch, Dario Amodei CEO von Anthropic erwartet den Startschuss für AGI bereits ab 2026, während der renommierte Informatiker Geoffrey Hinton ein Zeitfenster von fünf bis zwanzig Jahren nennt.
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