Gebrochene Wirbelsäule: Model (20) nach Missbrauch im Rollstuhl

Model wurde in Dubai ohne Zähne und mit gebrochenen Wirbelsäule gefunden
Das Model Maria Kowaltschuk wurde schwer verletzt auf der Straße entdeckt. Lang war der Fall ungeklärt. Nun spricht sie darüber.

Das 20-jährige Model Maria Kowaltschuk wurde vor vier Monaten mit gebrochenen Beinen, Armen und Rückgrat an einer Straßenecke in Dubai entdeckt. Die Polizei sprach gegenüber People von einem Unfall, die Familie zweifelte an den örtlichen Ermittlungsergebnissen. Nun meldet sich die Ukrainerin in einem Interview auf YouTube selbst zu Wort.

Russe bot ihr Privatjet an

In einem Gespräch mit der russischen Moderatorin Ksenia Sobchak bricht das Model ihr Schweigen und betont, dass es sich klar um Missbrauch handelte. Nachdem sie ihren Flug nach Thailand verpasst hatte, traf die 20-Jährige zufällig einen russischen Bekannten wieder, den sie aus einer Karaoke-Bar kannte. Er bot ihr an, in seinem Hotelzimmer zu übernachten und versprach, sie mit seinem Privatjet nach Thailand zu bringen. Anfangs schien alles harmlos, doch am nächsten Morgen kippte die Stimmung.

Gewaltsam ins Zimmer gezerrt

Der Bekannte rief zwei weitere Männer zu sich und plante ein weiteres "gemütliches" Abendessen mit der jungen Frau. Laut Kowaltschuk tranken die Männer jedoch sehr viel Alkohol und wurden aggressiv, anschließend nahmen sie der 20-Jährigen plötzlich alle persönlichen Gegenstände wie den Reisepass ab. Schnell wurde ihr klar, dass diese auch sexuelle Absichten hatte. Als Kowaltschuk fliehen wollte, wurde sie gewaltsam zurück ins Zimmer gezerrt.

Flucht auf Baustelle 

In einem kurzen Moment der Unachtsamkeit sei Kowaltschuk dann doch die Flucht gelungen, wie sie beschrieb. Sie versteckte sich auf einer Baustelle, doch die Männer folgten ihr und schlugen das Model brutal zusammen. Die Polizei sprach später von einem "Sturz aus großer Höhe", die 20-Jährige widerspricht dieser Darstellung entschieden. Die beiden Russen seien kurzzeitig von der Polizei in Dubai festgenommen worden. Allerdings nur für einen Tag, eine Anklage blieb aus.

Am 9. März als vermisst gemeldet

Maria Kowaltschuk berichtete gegenüber ihrer Familie, dass sie am 9. März zu einer Hotel-Party eingeladen wurde, bei welcher sie angeblich "zwei Männern, die im Modelgeschäft sind", kennenlernen sollte. Als sich das Model auch zwei Tage nach der Party nicht zurückmeldete und auch noch ihren Flug nach Thailand verpasste, gaben die Angehörigen eine Vermisstenanzeige auf. 

Das ukrainische Außenministerium bestätigte, dass eine Vermisstenmeldung eingegangen war: "Am 20. März erhielt das ukrainische Konsulat in Dubai die Anfrage einer ukrainischen Staatsbürgerin bezüglich des Verschwindens ihrer Tochter und begann in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei sofort mit der Suche nach ihr". 

Ins Krankenhaus eingeliefert

Im Zuge der Ermittlungen wurde festgestellt, dass die junge Frau bereits am 12. März mit gebrochenen Gliedmaßen und Rückgrat in ein örtliches Spital eingeliefert wurde. Ihr Zustand war ernst. Kowaltschuk wurde insgesamt vier Mal operiert und wohne mittlerweile mit ihrer Mutter in Norwegen, wo sie nun ein Leben im Rollstuhl bewältigen muss.

Maria Kowaltschuk: Sturz auf Baustelle?

Laut örtlichen Ermittlungen stürzte die 20-Jährige aus großer Höhe auf den Boden. Sie hätte zuvor eine geschlossene Baustelle betreten. Da die junge Frau weder persönlichen Dokumente noch ihr Handy bei sich trug, zweifelt ihre Mutter prompt an der Version der Polizei. "Sie hat keine Dokumente, kein Telefon, nichts", sagte ihre Mutter.

Vielmehr glaubt ihre Mutter, dass die Verletzungen ihrer Tochter auf ein Verbrechen zurückzuführen sind. Vor allem die dubiose Party wurde in mehreren Kontexten erwähnt. So wurde auch Angelina Doroschenkowa, eine Freundin Kowaltschuks, zu besagter Feier eingeladen. Sie habe jedoch abgelehnt, weil ihr die Einladung suspekt erschienen war. Vor allem die sogenannten "Porta-Potty"-Partys sorgen derzeit im Netz für Diskussion.

"Porta-Potty"-Partys auf Social Media

In sozialen Medien hat sich der Begriff zu einem umstrittenen Codewort entwickelt. Er wird verwendet, um eine Art von Partys in luxuriösen Umfeldern (vor allem in Dubai) zu beschreiben, bei denen Frauen angeblich hohe Geldbeträge erhalten, um an extremen oder erniedrigenden sexuellen Handlungen teilzunehmen. Der Begriff soll daher andeuten, dass diese Frauen wie "mobile Toiletten" (ins Deutsche übersetzt) behandelt werden.

Das Codewort dürfte auch tatsächliche Handlungen nach sich ziehen, auch Menschenrechtsorganisationen berichten bereits von solchen Partys. Radha Stirling, Leiterin der Hilfsorganisation "Detained" in Dubai, berichtete laut t-online: "Wir haben zahlreiche Beschwerden von Influencerinnen und Künstlerinnen erhalten, die zu Auftritten und Veranstaltungen nach Dubai eingeladen und dann zu Partys gelockt wurden, auf denen von ihnen die Teilnahme an sexuellen Aktivitäten erwartet wurde." 

Ob auch Maria Kowaltschuk auf eben solch einer Party war, ist derzeit nicht erwiesen. 

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