Koks-ABC: Wie lange ist Kokain eigentlich im Körper nachweisbar?

Kokain-Linien und Geldschein auf schwarzem Hintergrund.
Mit dem Oktoberfest hat die Debatte rund um Kokain einmal mehr Fahrt aufgenommen. Trend Hub hat die wichtigsten Fragen dazu geklärt.

Die diesjährige Wiesn ist vorüber, doch ein besonders bitterer Nachgeschmack bleibt: Während des Oktoberfests 2025 in München wurden insgesamt 148 Drogendelikte registriert, wobei der Großteil auf Kokainkonsum entfiel. Wie die Münchner Polizei bereits bestätigte, ist die Zahl der Kokain-Missbrauchsfälle im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich gestiegen.

Auch der österreichische Schauspieler Florian Teichtmeister wurde trotz bestehender Bewährungsauflagen beim Kokainkonsum erwischt. All das zeigt: Das Suchtmittel, das umgangssprachlich als Koks bezeichnet wird, ist auf dem Vormarsch und hat auch in Österreich in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. 

Der KURIER Trend Hub hat die Droge genauer unter die Lupe genommen und bei der Drogenberatung checkit! sechs wichtige Fragen abgeklärt.

Woran erkennt man, dass jemand Kokain eingenommen hat? 

Auch wenn ein bestimmtes Verhaltensmuster nicht eindeutig einer Substanz zuzuordnen ist, gibt es bei Kokain verschiedene körperliche, psychische und verhaltensbezogene Symptome, die auf einen Konsum hindeuten:

  • Pupillen: Stark geweitete Pupillen (Mydriasis)
  • Herz-Kreislauf: Erhöhter Puls, erhöhter Blutdruck, manchmal Herzrhythmusstörungen
  • Körperliche Aktivität: Unruhe, gesteigerte Bewegungsenergie, Zappeln oder Zittern
  • Appetit: Verminderter Hunger
  • Nasenbereich: Bei geschnupftem Kokain häufig gereizte Nasenschleimhäute, Nasenbluten oder verstopfte Nase
  • Schlaf: Stark reduzierter Schlafbedarf

Was sind die Nebenwirkungen von Kokainkonsum? 

Neben Herzrasen sind auch körperliche Nebenwirkungen wie Schwitzen, Übelkeit oder Erbrechen und Kopfschmerzen relativ häufig. Laut checkit! kann auch die Selbstüberschätzung und ein damit verbundenes erhöhtes Risikoverhalten eine unerwünschte Nebenwirkung sein.

Welche körperlichen und seelischen Komplikationen gibt es?

Wie checkit! berichtet, kommt es beim Kokainkonsum durch die Verengung von Gefäßen zu einer Sauerstoffunterversorgung, was im schlimmsten Fall Herzinfarkte oder Schlaganfälle zur Folge haben kann. Bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol, wird die Wirkung von Alkohol zudem massiv unterschätzt, was dazu führt, dass die Trinkmenge noch zusätzlich erhöht wird. 

Auch psychisch können die Konsequenzen enorm sein: Manche Menschen entwickeln bereits nach einmaligem Gebrauch, andere nach jahrelangem Konsum von Kokain eine Psychose, eine Erkrankung, die mit Halluzinationen und Wahnvorstellungen einhergeht. 

Wie lange ist die Droge im Körper nachweisbar? 

Die Nachweisbarkeit von Kokain ist abhängig von der Frequenz und der Menge des Konsums. Im Blut sind die Abbauprodukte in aller Regel kürzer nachweisbar, als im Urin und in den Haaren. Wie die Praxis Suchtmittelmedizin festhält, ist Kokain

  • im Blut bis zu 24 Stunden,
  • im Urin zwei bis vier Tage und
  • in den Haaren mehrere Monate nachweisbar.

Wie kann man Betroffenen helfen?

Checkit! weist dabei auf einen individuellen Ansatz hin. Jede Situation ist anders, daher können unterschiedliche Maßnahmen infrage kommen. Deswegen ist es gut, wenn sich auch Angehörige an Beratungsstellen wenden und sich darüber informieren, wie sie die Situation am besten ansprechen oder auch Hilfe anbieten können. 

Wie gefährlich ist Kokain aktuell?

Kokain gilt als eine der gefährlichsten illegalen Drogen, nicht nur wegen seiner starken psychischen und physischen Abhängigkeit, sondern auch wegen der oft stark schwankenden Reinheit. Wie der checkit! Jahresbericht 2024 verdeutlicht, ist Kokain oftmals mit gefährlichen Streckmitteln wie Levamisol und Lidocain versetzt. Nachdem die Reinheit die vorhergehenden vier Jahre lang kontinuierlich gestiegen war, sank sie 2024 erstmals deutlich. 

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