Studie: Darum nutzen Frauen Künstliche Intelligenz weniger
Eine neue Studie zeigt: Frauen sind signifikant weniger geneigt, generative KI-Tools wie ChatGPT, Copilot oder Google Bard zu nutzen. Diese Diskrepanz könnte weitreichende Folgen haben – sowohl für die Arbeitswelt als auch für die Geschlechtergleichstellung.
37 Prozent der befragten Frauen benutzten KI
Eine aktuelle Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) zeigt, dass im Jahr 2024 nur 37 % der Frauen in den USA generative KI nutzten, verglichen mit 50 % der Männer. Noch deutlicher wird der Unterschied bei der regelmäßigen Nutzung: Männer greifen häufiger und selbstbewusster zu diesen Tools, während Frauen – abgesehen von jenen in Tech-Berufen – oft skeptisch oder desinteressiert sind.
Was hält Frauen zurück?
Ein wesentlicher Grund für die geringere Nutzung ist fehlendes Vertrauen in Technologie. Die BIS-Studie zeigt, dass Frauen häufiger Bedenken haben, ihre Daten zu teilen, und weniger oft glauben, dass KI ihnen berufliche Vorteile verschaffen kann. Hinzu kommt eine generelle Risikoaversion, die oft auf gesellschaftlichen Normen basiert: Frauen wurden historisch gesehen härter für Fehler bestraft, was zu einer vorsichtigeren Haltung führt.
So beeinflusst KI die Arbeitswelt
Laut Studien von McKinsey und Goldman Sachs könnte KI in den nächsten Jahren Millionen von Arbeitsstunden automatisieren und bis zu 300 Millionen Arbeitsplätze weltweit betreffen. KI wird bereits als Produktivitätsbooster in Bereichen wie Marketing, Textverfassung und Beratung eingesetzt. Dabei werden repetitive Aufgaben automatisiert, Entscheidungsprozesse optimiert und komplexe Datenanalysen in kürzester Zeit durchgeführt. Dadurch können sich Beschäftigte stärker auf strategischere, kreativere oder wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren.
Bedrohung für Frauen?
Frauen sind besonders in jenen Berufen tätig, die laut Studien stark von Automatisierung betroffen sein werden. Dazu gehören administrative und unterstützende Tätigkeiten, die zu einem Großteil von Frauen ausgeübt werden. Gleichzeitig sind Berufe, die körperliche Arbeit erfordern – oft von Männern dominiert – weniger gefährdet. Doch statt einen vollständigen Branchenwechsel zu fordern, raten Experten und Expertinnen: „Frauen werden nicht von KI ersetzt, sondern von jemandem, der KI beherrscht.“ Frauen müssten daher verstärkt darin unterstützt werden, digitale Kompetenzen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu entwickeln.
Ermutigende Entwicklungen
Es gibt jedoch auch positive Signale: Eine Deloitte-Studie zeigt, dass der Anteil von Frauen, die generative KI nutzen, sich 2024 verdreifacht hat. Dies ist eine schnellere Zunahme als bei Männern, deren Nutzung um das 2,2-fache gestiegen ist. Die Studie prognostiziert, dass Frauen in einigen Ländern bereits im kommenden Jahr Männer bei der Nutzung von generativer KI überholen könnten. Dies deutet darauf hin, dass Frauen zunehmend erkennen, wie sie KI als Werkzeug zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung einsetzen können.
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