Sind Turbulenzen gefährlich? "Pudding-Theorie" hilft bei Flugangst

Flugzeug am Himmel umringt von dunklen Wolken
Turbulenzen können einen schon mal nervös machen. Doch kann ein Flugzeug dadurch wirklich abstürzen?

Viele Flugreisende kennen das Gefühl, wenn das Flugzeug plötzlich zu wackeln beginnt. Für Menschen, die an Flugangst leiden, ist das meist eine sehr angespannte Situation. Bei äußerst starken Turbulenzen fragt man sich schnell mal, ob das noch normal oder schon gefährlich sein könnte. 

Auf der Videoplattform TikTok kursiert ein virales Video, welches anhand eines Wackelpuddings Entwarnung gibt.

Was sind Turbulenzen?

Turbulenzen sind Luftverwirbelungen, die meteorologische, oder technische Ursachen haben können. Kommt es in Folge eines Gewitters oder Sturms zu schnell aufsteigender Warmluft und schnell absinkender Kaltluft, so entstehen Luftwirbel  ähnlich wie bei Meereswellen. Aber auch vorausausfliegende Flugzeuge können solche Verwirbelungen hervorrufen. 

Wie gefährlich sind Turbulenzen?

Obwohl Turbulenzen unangenehm sein können, sind sie für moderne Flugzeuge keine ernsthafte Gefahr. Flugzeuge sind so gebaut, dass sie auch starke Erschütterungen problemlos überstehen.

Wie das aussehen kann, erklärt die TikTokerin Anna Paul. In einem Becher Wackelpudding platziert sie eine kleine Papierkugel, die ein Flugzeug darstellen soll – der Pudding ist die Luft, in der das Flugzeug unterwegs ist. Paul erklärt, dass in der Luft und um das Flugzeug ein konstanter Druck von allen Seiten herrscht. 

Wackelpudding-Theorie 

Die TikTokerin klopft anschließend auf die Götterspeise, um Turbulenzen nachzuahmen, die die Süßigkeit zum Wackeln bringen. Dabei sieht man, dass die Papierkugel (Flugzeug) sich zwar leicht bewegt, jedoch fest "umklammert" ist von dem Pudding (= Luft) und nicht nach unten fallen kann. "Es sitzt fest, weil der Druck von unten und von den Seiten kommt. Das Flugzeug stürzt nicht gleich ab, nur weil es wackelt und es gab noch nie einen Flugzeugabsturz aufgrund von Turbulenzen, du brauchst also keine Angst zu haben", sagte Paul weiter, die die Tipps laut eigenen Angaben von einem Piloten bekam. 

Studie: Turbulenzen werden häufiger

Laut einer aktuellen Studie haben sich Turbulenzen während des Flugs mehr als verdoppelt. Dazu beigetragen habe auch die Klimakrise. In der britischen Studie wurden in den vergangen 40 Jahren die weltweite Flugsituation in Hinblick auf die Klimakrise beobachtet.

Als Richtwert dienten die beliebtesten Flugrouten, wie etwa jene über den Nordatlantik. Dort steigerten sich die "gravierenden Turbulenzen" teilweise um bis zu 55 Prozent. Während 1979 die durchschnittliche Zeit an schwerwiegenden Turbulenzen 17,5 Stunden betrug, waren es 2020 im Durchschnitt 27,4 Stunden. Bei den "moderaten Turbulenzen" gab es eine Steigerung von bis zu 37 Prozent, während leichte Turbulenzen um rund 17 Prozent häufiger auftreten.

Was hat die Klimakrise damit zu tun?

Experten vermuten, dass der Anstieg der CO2-Emissionen, welcher bekanntlich zu wärmerer Luft führt, die Windscherung innerhalb der Jetstreams (beim Fliegen entstehender Windstrom) verstärkt. Und dieses Phänomen wiederum führt zu einer Verstärkung der Turbulenzen und das nicht nur über dem Nordatlantik, sondern auf der ganzen Welt.

Kommentare