28-Jährige nach Facelift: "Bin aufgewacht und hatte neues Gesicht"
            
            Eine 28-jährige Kanadierin reiste in die Türkei, um ein Mid-Facelift machen zu lassen. Im Netz spricht sie über ihre Erfahrungen. (Symbolbild)
Sie war 28 Jahre alt, hatte ein jugendliches, faltenfreies Gesicht und entschied sich dennoch dafür, ihr komplettes Gesicht in der Türkei verändern zu lassen: Eine kleinere Nase, eine markantere Kieferpartie und sogenannte "Fox Eyes" waren der Wunsch der Kanadierin Emily Cipryk, die ihren Eltern vorab nichts von ihrem Facelift verraten hat.
Mehr als ein Jahr ist der Beauty-Marathon mit insgesamt sechs Eingriffen nun her. Im Interview mit BBC sprach die junge Frau offen über die Beweggründe.
Facelift: Ab welchem Alter ist es sinnvoll?
In der Regel wird ein Facelift, also eine Gesichtsstraffung, ab einem Alter von Mitte 40 in Betracht gezogen; das Durchschnittsalter der Patienten liegt meist bei Mitte 50. Warum entscheidet man sich also bereits mit 28 Jahren für einen solchen Eingriff, obwohl die Haut noch gar nicht erschlafft ist?
28-Jährige unterzog sich Gesichtsstraffung
Cipryk unterzog sich einem sogenannten Deep Plane Mid-Facelift, einem operativen Eingriff, bei dem Gewebe und Haut im Bereich der Augenwinkel sowie der Wangen angehoben werden. Im Gespräch mit BBC-Journalistin Ruth Clegg erklärte sie: "In meinen mittleren Zwanzigern habe ich viel Zeit in der Sonne in der Karibik verbracht, weil ich Fernarbeit betrieben habe, und dann habe ich den ganzen Tag gefeiert und kaum geschlafen, was mich schnell altern ließ. Deshalb wollte ich mich irgendwie verjüngen."
Hinzu kamen viele Stunden vor Zoom-Meetings, bei denen sie ihr eigenes Gesicht ständig auf dem Bildschirm sah. Die damals 28-Jährige meinte: "Ich sah einfach nicht mehr gut aus." Ihr Ziel war es, die optisch "beste Version ihrer selbst" zu werden.
"Bin aufgewacht und hatte ein neues Gesicht"
Ihre Eingriffe, darunter eine Augenlidstraffung und eine Nasenverkleinerung, bereut sie bis heute nicht. Sie seinen "lebensverändernd" gewesen. Ihr behandelnder Chirurg habe ihr Lieblingslied gespielt, als die Kanadierin in Vollnarkose versetzt wurde: "Ich bin eingeschlafen, aufgewacht, habe mich übergeben, und ich hatte ein neues Gesicht und eine neue Nase."
Ihre Mutter informierte sie erst einen Tag nach den Schönheits-Operationen. Eingeweiht war jedoch ihr Verlobter, der sie begleitet und die Kosten in Höhe von rund 13.000 Euro für die Eingriffe bezahlte.
            
            
            Die 28-Jährige vor und nach ihren Beauty-OPs.
Frau rät zur Vorsicht
Auf die Frage, ob sie die ganze Prozedur nochmal durchleben wollen würde, zögerte die junge Frau: "Seit der Operation hat sich mein Leben verändert. Ich bin gesünder, trinke viel weniger, kümmere mich um meine Haut, schlafe. Wenn ich jetzt wüsste, was ich damals wusste, hätte ich es vielleicht nicht gemacht."
Zudem rät sie zur Vorsicht bei der Wahl des Chirurgen: "Die Leute gehen da manchmal zu unbedacht ran und denken: 'Oh, das ist so billig, das kann ich mir leisten.' Und dann landen sie womöglich bei jemandem, der gar kein echter plastischer Chirurg ist", appelliert sie.
Gefahren und Risiken des "Cosmetic Tourism"
Experten warnen ausdrücklich vor den Risiken des sogenannten "Cosmetic Tourism", also Auslandsreisen mit dem Ziel, kosmetische oder plastisch-chirurgische Eingriffe vornehmen zu lassen.
Im Juni 2023 veröffentlichte die Britische Vereinigung für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (BAAPS) zusammen mit der Türkischen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und ästhetische Chirurgie (TSPRAS) eine Stellungnahme, in der es heißt:
"The significant increase in numbers of patients travelling abroad for aesthetic plastic surgery has been linked with consequent serious complications and even deaths." (zu Deutsch: Die deutliche Zunahme der Zahl von Patientinnen und Patienten, die für ästhetisch-plastische Chirurgie ins Ausland reisen, wurde mit daraus resultierenden schweren Komplikationen und sogar Todesfällen in Verbindung gebracht.)
Zudem wiesen die Fachgesellschaften darauf hin, dass die Zahl der Komplikationen im Jahr 2022 um 35 Prozent angestiegen sei.
Kommentare