Frau (32) gebärt vor Tausenden Zuschauern ihr Baby im Livestream

Kinderfüßchen nach Geburt: Streamerin bringt ihr Baby im Livestream zur Welt.
Die Twitch-Streamerin Fandy ist die erste Frau, die auf der Plattform live ihre Geburt geteilt hat. Das Netz ist gespalten.

Die beliebte Twitch-Streamerin Fandy hat am 8. Oktober 2025 ihre Hausgeburt live auf Twitch übertragen – ein Ereignis, das Zehntausende fassungslos, bewegt oder empört zurückließ. Laut dem Branchenportal Dexerto verfolgten über 30.000 Menschen den Stream, während Fandy in den Wehen lag.

Video zeigt achtstündige Geburt

Der Livestream startete, als bei der Streamerin die Fruchtblase platzte. Über acht Stunden hinweg sprach sie mit ihrem Chat, machte Witze zwischen den Wehen und dokumentierte die Geburt ihrer Tochter namens Luna. In einem aufblasbaren Pool brachte die 32-Jährige ein kerngesundes Baby zur Welt. Im Video ist zu sehen, wie sie ein medizinisch betreutes Heimgeburtsteam bei sich hatte, darunter eine Hebamme. Außerdem war ihr Partner anwesend, der sie während des Streams unterstützte und darauf achtete, dass keine zu intimen oder grafischen Szenen gezeigt wurden.

Erfreut und entsetzt: Reaktionen der Zuschauer

Die Community reagierte definitv gespalten. Einige Fans lobten Fandy für ihren Mut und sahen in der Übertragung einen Beitrag zur Normalisierung von Geburt und Körperlichkeit. Eine Nutzerin auf X (ehemals Twitter) schrieb: "Es war wunderschön und unglaublich anzusehen". Andere reagierten mit Humor: "Lass das Ding rausflutschen wie einen Truthahn am Erntedankfest!“. 

Kritik an Grenzüberschreitung

Viele andere Zuschauer zeigten sich jedoch entsetzt über die öffentliche Inszenierung eines so intimen Moments. Eine X-Nutzerin schrieb: "Das ist etwas extrem Privates. Was, wenn deine Tochter in 15 oder 18 Jahren davon erfährt? Das ist traumatisch!". Auf Reddit hieß es etwa: "Man muss auch mal abschalten… das ist völlig unangemessen." Besonders laut wurde die Kritik am fehlenden Schutz der Kinderrechte. Eine Nutzerin warnte: "Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre und Würde. Dass dieses Baby im Moment seiner Geburt für Content ausgenutzt wurde, ist beunruhigend."

Expertin: "Hochproblematisch"

Während soziale Medien oft als Plattform für Authentizität und Transparenz gefeiert werden, verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen persönlichem Erleben und öffentlicher Selbstdarstellung. Laut Medienethikerin Dr. Jana Meier von der Universität Hamburg, die sich auf X äußerte, ist der Fall symptomatisch: "Wir leben in einer Zeit, in der Intimität zur Währung geworden ist. Je privater der Moment, desto größer das Publikum. Doch Kinder können dieser Form der Öffentlichkeit nicht zustimmen – das macht solche Streams ethisch hochproblematisch."

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