Rund 100 Euro: Facebook-Nutzer können auf Entschädigung hoffen
In Deutschland ist aufgrund einer Sicherheitslücke bei Facebook ein Urteil zugunsten der Nutzer gefallen. Rund 533 Millionen Nutzer aus 106 Ländern waren betroffen, als Datendiebe persönliche Informationen erbeuteten. Millionen Deutsche könnten nun bares Geld bekommen. Wie sieht es in Österreich aus?
Höhe der Entschädigung in Deutschland
Das deutsche Urteil sieht vor, dass Betroffene Ansprüche in Höhe von etwa 100 Euro geltend machen können. In besonderen Fällen, wie psychischen Belastungen oder häufigen Werbeanrufen durch missbräuchlich genutzte Telefonnummern, können die Entschädigungsbeträge jedoch auch deutlich höher ausfallen.
Wie sieht die Situation in Österreich aus?
In Österreich gibt es derzeit keine speziellen Urteile, die dem deutschen Ansatz direkt entsprechen, wenn es um Schadensersatzansprüche gegen Facebook aufgrund des besagten Datenlecks geht. Allerdings fallen solche Fälle auch in Österreich unter die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die in der gesamten EU gilt.
Die DSGVO gibt Betroffenen das Recht, Schadensersatz für materielle und immaterielle Schäden zu fordern, wenn ihre personenbezogenen Daten unrechtmäßig verarbeitet oder offengelegt wurden. Eine Entschädigung ist also möglich, soweit man die Datenschutzverletzung nachweisen kann.
Datenleck: Bin ich betroffen?
Doch wie weiß man, ob man wirklich betroffen ist? Über die Website haveibeenpwned.com lässt sich überprüfen, ob man Opfer der Facebook-Sicherheitslücke wurde. Dort können Nutzer ihre E-Mail-Adresse oder Telefonnummer im internationalen Format (z. B. mit "43" für Österreich) eingeben, um schnell eine Rückmeldung zu erhalten.
Wie bekomme ich mein Geld?
Es wird empfohlen, sich an spezialisierte Datenschutzanwälte oder Verbraucherschutzorganisationen zu wenden, um die Erfolgsaussichten einer Klage einzuschätzen. Viele Fälle können zunächst außergerichtlich geltend gemacht werden, etwa durch Forderungsschreiben an das Unternehmen. In Deutschland stellte Stiftung Warentest bereits einen Musterbrief zur Verfügung, welcher direkt an Meta gerichtet werden kann.
Höhe der Entschädigung in Österreich
Die DSGVO legt keine festen Beträge fest, die Schadensersatzansprüche regeln. In ähnlichen Fällen wurden Beträge von einigen Hundert bis mehreren Tausend Euro zugesprochen, abhängig vom Ausmaß des Schadens und der individuellen Umstände.
Worauf sollte man achten?
Betroffene sollten schnell handeln, um mögliche Ansprüche nicht verjähren zu lassen. Eine rechtliche Beratung kann hier entscheidend sein.
Datenleck: Was ist passiert?
Die Sicherheitslücke bei Facebook, die 2021 bekannt wurde, betrifft persönliche Daten von 533 Millionen Nutzern aus 106 Ländern. Zu den gestohlenen Informationen gehörten Telefonnummern, Namen, E-Mail-Adressen und andere sensible Details. Die Daten wurden auf einer Hacker-Plattform veröffentlicht und werden weiterhin für Betrugsversuche, Phishing und Identitätsdiebstahl genutzt.
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