Draculas Grab nicht in Rumänien? Neue Inschrift entfacht Debatte

Wurde Graf Dracula in Italien begraben?
Ein geheimnisvoller Fund in einer Kirche in Neapel stellt die Geschichte über Graf Dracula auf den Kopf.

Seit Jahrhunderten fasziniert die Frage nach der letzten Ruhestätte von Vlad III., besser bekannt als "Graf Dracula". Die bisher weit verbreitete Annahme: Dracula starb in Rumänien und wurde vermutlich im Snagov- oder Comana-Kloster beigesetzt. Doch eine neue Entdeckung in Italien bringt Bewegung in diese Theorie.

Graf Dracula in Italien begraben?

In der Turbolo-Kapelle des Klosterkomplexes Santa Maria la Nova in Neapel wurde eine mysteriöse Inschrift entschlüsselt. Die Brüder und Historiker Raffaele und Giandomenico Glinni untersuchten das auffällige Grab über mehrere Jahre hinweg, beginnend ab etwa 2012. Nun stießen sie auf ein entscheidendes Detail, welche ihre Hypothese stützt, dass Dracula in Italien begraben sein könnte. Wie Giuseppe Reale, Direktor des Monumentalkomplexes Santa Maria la Nova, gegenüber der italienischen Tageszeitung Il Mattino erklärte, enthalte die Gravur mehrfach den Namen "Vlad" – ein klarer Hinweis auf den walachischen Fürsten.

Drachen-Symbol untermauert These

Bereits vor den eindeutigen linguistischen Analyse fanden die Brüder dekorative Elemente wie einen Drache, einen Greif und ägyptische Symbole. Insbesondere der Drache könnte auf den Drachenorden hinweisen, dem Vlad III. sowie sein Vater Vlad II. Dracul angehörten. Im Zusammenhang mit der Schrift dürfte es sich laut Forschern um eine Grabrede handeln, die einen verstorbenen Krieger ehrt. 

Draculas Erzählungen führen nach Italien

Eine entscheidende Parallele zur Geschichte liefert die Figur der Maria Balsa, die laut Legende angeblich Draculas Tochter war. Der Legende nach wurde sie nach Neapel gebracht und dort von einer Adelsfamilie adoptiert. Später heiratete sie in die Familie Ferrillo ein – genau jene Familie, unter deren Kapelle das umstrittene Grab liegt.

Neue These wissenschaftlich umstritten

Trotz der neuen Hinweise bleibt die Forschung gespalten. Rumänische Archäologen halten weiterhin an den Gräbern im Snagov- oder Comana-Kloster fest. Laut der Deutschen Welle bezeichneten rumänische Historiker die neapolitanische Forschung sogar als "Marketing-Gag", der mehr zur Legendenbildung als zur seriösen Geschichtsforschung beitrage. Zudem wird bekrittelt, dass keine DNA-Analysen vorhanden wären, die eindeutig Vlad III. zugeordnet werden könnten. 

In der rumänischen Forschung gibt es bisher keine DNA-Analysen an Überresten von Vlad III. („Dracula“), da dessen tatsächliche Grabstätte und damit auch seine Knochen weder verifiziert noch auffindbar sind. Zahlreiche Skelette in Klöstern wie Snagov oder Comana gelten als unidentifiziert oder wurden im Laufe der Jahrhunderte zerstört oder gestohlen. Daher ist eine klassische DNA-Untersuchung im Sinne eines Vergleichs unmöglich.

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