"Hirnschäden": Cannabis-Gummibärchen als neue Droge auf Vormarsch

Bunte Gummibärchen
Derzeit verbreitet sich eine neue Droge rasend schnell. Die Rede ist von Cannabis-Gummibärchen. Experten warnen vor Hirnschäden.

Sie kommen bunt daher, schmecken süß und sind extrem gefährlich: Mit synthetischen Cannabinoiden versetzte Gummibären, auch Edibles genannt

Die Gummibärchen verbreiten sich derzeit vor allem bei jungen Menschen und sind nicht nur in den USA, sondern auch im deutschsprachigen Raum auf dem Vormarsch. Experten warnen vor lebensgefährlichen Folgen.

Was sind THC-Gummibärchen?

Da die Gummibärchen künstlich hergestellt werden, handelt es sich daher auch nicht um natürliches Cannabis, sondern synthetische Cannabinoide. Die künstlich hergestellte chemische Verbindungen wirken, ähnlich wie THC, auf die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn. Sie gelten als extrem gefährlich, da sie im schlimmsten Fall zu Atemstillstand, Kreislaufzusammenbruch, Hirnschäden und Koma führen können.

Mädchen an Hirnschäden gestorben

In Großbritannien starb eine Studentin nach dem Verzehr eines einzigen THC-Gummibärchens. Wie der Mirror berichtet, wurden mehrere Herzstillstände und Hirnschäden als Todesursachen angegeben, welche durch die Toxizität der synthetischen Cannabinoide ausgelöst wurden. Sie hatte die Gummibärchen über eine Messaging-App bestellt und den Dealer zuvor noch gefragt, ob diese "stark" wären. 

Droge auch in Österreich angekommen

Auch in Österreich wurden bereits einige Personen ins Krankenhaus eingeliefert, die zuvor synthetischer Cannabinoide konsumiert hatten. Die Sucht- und Drogenkoordination der Stadt Wien beobachtete zuletzt einen Anstieg dieser Substanzen. In New York wurde zuletzt eine ganze Schulklasse ins Spital eingeliefert, nachdem sie gemeinsam Cannabis-Gummibärchen gegessen hatten.

Boom in Deutschland

Im Nachbarland Deutschland boomt der Gummibären-Handel förmlich. Erst vor wenigen Tagen hat die Polizei Essen einen Drogenring zerschlagen. Es wurden 300 Kilogramm Cannabis-Süßigkeiten, zwei Cannabis-Plantagen, über 430.000 Euro Bargeld und eine Produktionsanlage sichergestellt. Diese wurde extra dafür konstruiert, Süßigkeiten wie Gummibärchen mit dem Cannabis-Wirkstoff THC zu versetzen. Das Führungsmitglied der Drogenbande wurde festgenommen.

So gefährlich ist die Droge wirklich

Synthetisch hergestelltes Cannabis ist hochgefährlich! Mögliche Folgen sind:

  1. Starke Psychosen & Halluzinationen → Wahnvorstellungen, Paranoia, Angstzustände.
  2. Herz-Kreislauf-Probleme → Herzrasen, Bluthochdruck, Ohnmacht, Schlaganfallrisiko.
  3. Krämpfe & Erbrechen → Dehydration, Bewusstlosigkeit möglich.
  4. Suchtpotenzial → Stärker als natürliches Cannabis, schnelle Abhängigkeit.
  5. Hirnschäden → neurotoxische Effekte können Nervenzellen zerstören und so Schizophrenie-ähnliche Psychosen auslösen.
  6. Lebensgefahr durch Überdosierung → Atemstillstand, Kreislaufzusammenbruch, Koma oder sogar Tod.

Gefahr durch Messaging-Dienste

Die unkontrollierte Herstellung und die variierende Potenz dieser Substanzen erschweren es Konsumenten, die Dosierung abzuschätzen, was zu Überdosierungen und schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. Zudem wird das bunte Erscheinungsbild der Bärchen bei jungen Menschen oft als "harmlos" wahrgenommen. Hinzu kommt, dass Drogenbanden vor allem auf Messaging-Diensten wie Telegram aktiv sind und Jugendliche deshalb niederschwellig an jene Substanzen gelangen können.

In Österreich illegal

Synthetische Cannabinoide werden oft als vermeintlich legale Alternativen zu natürlichem Cannabis angeboten. In Österreich sind sie jedoch illegal. Die Substanzen fallen unter das Neue Psychoaktive Substanzen Gesetz (NPSG), das 2012 eingeführt wurde. Dieses Gesetz verbietet die Herstellung, den Verkauf und den Besitz solcher Substanzen. Verstöße können mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden. 

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