Amanda Knox offenbart: Kritiker wünschten ihrer Tochter den Tod

In einem aktuellen Interview erklärte die US-Amerikanerin, dass ihre ermordete Mitbewohnerin Meredith Kercher sie "heimsuchen" würde.
In einem aktuellen Interview erklärte die US-Amerikanerin, dass ihre ermordete Mitbewohnerin Meredith Kercher sie "heimsuchen" würde.

2007 ging der Fall um Amanda Knox um die Welt, als sie als Hauptverdächtige in dem Mordfall ihrer Mitbewohnerin Meredith Kercher benannt wurde. Knox und Kercher studierten gemeinsam in Italien, als am 1. November 2007 die damals 21-Jährige ermordet in der Wohnung in der italienischen Stadt Perugia aufgefunden wurde. 

Amanda Knox war vier Jahre in U-Haft

Vor allem Amanda Knox und ihr damaliger Freund Raffaele Sollecito wurde von der Polizei vorgeworfen, dass sie Kercher im Zuge eines "Sexspiels" ermordet hätten. Beide wurden 2009 zu Haftstrafen verurteilt und 2011 wieder freigesprochen. Knox ging im selben Jahr und nach vier Jahren in U-Haft in die USA zurück, doch anschließend wurde das ehemalige Pärchen erneut verurteilt. 2015 wurden sie endgültig freigesprochen. 

2024 kam der nächste Schock: Amanda Knox wurde in einem Prozess wegen Verleumdung erneut zu drei Jahren Haft verurteilt. Grund dafür war, dass Knox den Barbesitzer, Patrick Lumumba, des Mordes an Kercher beschuldigt hatte. Ihre Strafe musste sie jedoch nicht antreten, da diese bereits unter Anrechnung der U-Haft abgesessen hatte. In den Medien wurde Knox regelrecht zerrissen, News über sie wurden von Sex, Drogen und Intrigen dominiert. Vor allem durch ihre blauen Augen wurde sie als "Engel mit den Eisaugen" bekannt. 

Kritik an italienischer Polizei

Die italienische Polizeiarbeit wird bis heute für die damaligen Ermittlungen kritisiert. Nicht nur der Umgang mit Amanda Knox und ihrem damaligen Freund stand im Fokus, sondern auch zahlreiche Schlampereien der Ermittler bei der Spurensicherung. So sollen DNA-Beweise plötzlich verunreinigt und nicht mehr aussagekräftig gewesen sein. Beweisstücke verschwanden auf mysteriöse Art und Weise, tauchten anschließend wieder auf. 

Insgesamt 10.000 Euro Entschädigung bekam Knox von Italien, nachdem die US-Amerikanerin geklagt hatte, weil sie bei ihrer Festnahme in der Nacht auf den 6. November 2007 15 Stunden lang von der Polizei ohne Anwalt vernommen wurde. Zudem hätten die Beamten nur Italienisch mit ihr gesprochen, ein Dolmetscher stand nicht zur Verfügung. 

Verurteilter Mörder Rudy Guede wieder frei

Rudy Guede ist die einzige Person, die in dem Mordfall an der Britin Merdiith Kercher rechtskräftig verurteilt wurde. Im Oktober 2008 wurde er zu 30 Jahren Haft verurteilt. Nach der Berufung wurde die Strafe auf 16 Jahre reduziert – seit November 2021 ist Guede wieder frei. Die Polizei ist sich bis heute sicher, dass der Angeklagte nicht allein gehandelt habe, der Fall konnte bis dato nicht vollkommen aufgeklärt werden. 

Was macht Amanda Knox heute? 

Mittlerweile ist Knox seit 2020 mit dem Autor Christopher Robinson verheiratet, gemeinsam haben sie einen Sohn und eine Tochter. Die heute 37-Jährige schrieb sogar ein Buch "Free: My Search for Meaning", das am 25. März erschienen ist, und erzählt darin, von ihrem Leben nach dem Gefängnis und ihrem Kampf, ihre Unschuld an dem Mord an Kercher zu beweisen. 

Obwohl sie rechtskräftig als unschuldig gilt, kann Knox laut eigenen Angaben ihr Leben nicht "in Ruhe" weiterführen: "Es gibt immer diesen Subtext, wie 'Seht euch Amanda an, wie sie ihr Leben lebt, während Meredith tot ist'", erklärte Knox gegenüber People. "Jeder Ausdruck von Leben in meinem Leben wird als Beleidigung für die Erinnerung an meine ermordete Freundin angesehen."

Amanda Knox fühlt sich von Kercher "heimgesucht" 

Alles, was Knox nach dem Tod ihrer damaligen Mitbewohnerin tat, wurde direkt mit Kercher in Verbindung gebracht. Als ihre Tochter auf die Welt kam, bekam sie Nachrichten, in dem ihr Menschen den Tod ihres Kindes gewünscht hätten. So sollte Knox spüren, wie sich Kerchers Mutter nach dem Tod der 21-Jährigen gefühlt habe. 

Knox fühlt sich bis heute von Meredith Kercher "heimgesucht": "Aus diesem Grund, habe ich es so beschrieben, dass ich mich von Meredith verfolgt fühle, aber nicht auf diese böse Art und Weise, die die Leute irgendwie auf mich projizieren. Ich fühle mich eher von diesem wohlwollenden Geist verfolgt, der mich an den Wert des Lebens erinnert, an das Privileg, zu leben, und an das Privileg, für sein Leben zu kämpfen. Denn sie hat für ihres gekämpft."

Amanda Knox gegenüber Polizei: "Habe es nicht getan"

Auf X teilte Knox am 10. April eine Reihe von Tweets, in denen sie darüber berichtet, dass sie an einem Flughafen in Seattle von der Polizei aufgehalten und befragt wurde. Bei der Routinekontrolle wollten das Beatmen wissen, wohin sie reisen würde. Knox war zu dem Zeitpunkt auf dem Weg nach Irland für ein Interview über ihr Buch. Die Polizei wollte anschließend wissen, was genau die Frau verbrochen habe, um im Gefängnis zu landen. "Eigentlich habe ich es nicht getan", soll Knox laut ihrem X-Beitrag geantwortet haben. Sie erklärte daraufhin, dass sie vier Jahre eingesperrt war, bis sie "für unschuldig befunden" wurde. 

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